Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Vor und nach der Herz- OP
 

Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Folgeprobleme nach Bypass

Kann es in Folge einer Bypass-OP zu posttraumatischen Belastungsstörungen, depressiven Symptomen (z.B. Antriebsstörungen) oder auch Ängsten und vermehrtem Schwitzten kommen?

Der Cardiologe:

Die "Nachwehen" einer Bypass-Operation haben sowohl für das Herz als auch für den ganzen Menschen oft bis zu einem Jahr, bei älteren Menschen auch wesentlich länger an. Antriebsstörungen, die oft erst zu Hause, dann wenn alles eigentlich schon um ist, auftreten, können hierbei sehr hartnäckig sein. 

Eine große Hilfe ist dann häufig regelmäßiges körperliches Training in einer (Koronar-) Sportgruppe unter ärztlicher Leitung. Hierbei ist nicht nur das körperliche Aufbautraining und die Stärkung der Herzmuskelkraft und Ausdauer wesentlich, sondern mindestens genauso wichtig der soziale Kontakt zu und der Austausch mit Leidensgenossen. Oft entwickelt sich spontan eine Art Selbsthilfegruppe, die für viele Jahre zusammenhält. 

Wichtig ist hierbei aber auch, dass Sie einen Sport finden, der Ihnen Spaß macht, und zu dem Sie sich mindestens einmal, besser zweimal pro Woche entschließen können.

Um Ihnen die Sicherheit zu geben, dass Sport für Sie gefahrlos möglich ist, sollten Sie regelmäßige, meistens jährliche Inspektionsintervalle bei Ihrem niedergelassenen Kardiologen vereinbaren, dies in enger Kooperation mit Ihrem Hausarzt.

Viel Spaß bei der Neuentdeckung Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und einem weiteren sportlich-aktiven Leben.

Gen-Spritze nach Bypass

Kann ich mir auch eine Gen-Spritze nach einer Bypass-Operation (3 Bypässe) geben lassen und welche Klinik wird für mich in Frage kommen ?

Der Cardiologe:

Eine intravenöse Gen-Spritze nach Ergometrie gibt es meines Wissens noch nicht, versucht wird derzeit die intraoperative Gabe von Substanzen, die die Gefäßbildung anregen, dies bei diffuser und schwerer 3-Gefäß-KHK. Sie sollten sich zunächst an dem Erfolg Ihrer Bypass-OP erfreuen und in einer routinemäßigen Kontrolluntersuchung nach einem halben Jahr bei Ihrem Kardiologen nachsehen lassen, ob die Versorgung durch die Bypässe auch ausreichend ist.

Bypass-OP - wieso spricht man von einer Lebensdauer von ca.15 Jahren?
12.02.07

Bitte erklären sie mir, was nach Ablauf der bewussten 15 Jahre nach einer Bypass-OP geschieht, auf die der Kardiologe hinweist:

  • Wieso spricht man von einer Lebensdauer von ca.15 Jahren?
  • Ist danach eine erneute OP möglich oder welche lebenserhaltenden Maßnahmen sind ansonsten als Alternative noch gegeben?

Der Cardiologe:

Die Überlebensdauer /Offenheit der Bypässe hängt insbesondere ab von:

1. dem Geschick des Chirurgen (manche Bypässe sind schon zu, wenn der Brustkorb zugenäht ist, manche halten lebenslang)
2. dem Fortschreiben der koronaren Herzkrankheit aufgrund der Risikosituation.

Eine allgemeine Überlebensdauer der Bypässe von 15 Jahren anzunehmen, ist im Einzelfall nicht sinnvoll.

Bypassverschluss kurz nach OP - wird ein neuer Bypass genauso schnell zu sein?
18.09.06

 

 

 

Mein Vater (61 Jahre) mußte sich im Mai dieses Jahres wegen KHK (3-Gefäß-Erkrankung) einer Bypass OP unterziehen, er bekam 2 Bypässe:
IMA Bypass 1-fach (Lima-LAD) und ACVB 1-fach ( ACVB-Marg.1)  so stand es im Arztbrief....

Nachdem er gestern wegen Herzschmerzen notfallmäßig in die Klinik kam, wurde bei der Herzkatheteruntersuchung festgestellt, daß der ACVB verschlossen ist, der IMA wäre noch offen und gut. Während der Herzkatheteruntersuchung wurde versucht, den Bypass wieder zu öffnen was leider nicht gelang.

Nächste Woche soll erst mal ein Myokard-Szintigramm gemacht werden und dann eventuell versucht werden, ob eins der "originalen Gefäße" gedehnt/ geöffnet werden kann, Stents wären angeblich nicht möglich.

Nun meine Frage:
Falls die Dehnung oder Öffnung des Gefäßes nicht funktioniert,  muß dann nochmal operiert werden, wäre nicht ein neuer ACVB wieder genau so schnell zu??
Oder wird vielleicht gar nichts mehr gemacht und wir müssen uns auf eine geringe Lebenserwartung einstellen, da es früher oder später zu einem Infarkt bzw. dem plötzlichen Herztod kommt???? 
Die Zeit nach der OP war ziemlich hart, seit ein paar Wochen hat mein Vater wieder angefangen das Leben zu genießen und nun so ein Rückschlag.

Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar...

Der Cardiologe:

 

Eine erneute Bypass-OP macht man in der Regel nur falls unbedingt erforderlich, auch möglichst dann mit deutlichem zeitlichem Abstand zu der ersten Operation und möglichst auch zur Versorgung mehrerer Gefäße. Zunächst steht auf jeden Fall die Kathetertherapie im Vordergrund…

2 Bypässe und eine Herzklappe in einer OP - wie hoch ist das Risiko?
08.05.06

 

 

 

 

Iich habe zwar eine medizinische Ausbildung, allerdings macht mir die geplante OP meines Vaters große Sorgen (2 Bypässe + neue Herzklappe).

Anfang des Jahres verschleppte mein Papa eine Bronchitis, er ging zwar zum Arzt aber zu früh wieder zur Arbeit. Kurze Zeit darauf bemerkte ich, dass er Symptome einer Angina pectoris aufwies, zusätzlich aber Atemnot und Wassereinlagerungen in den Beinen. Es wurde zunehmend schlechter.

Ich versuche alles Mögliche, ihn dazu zu bewegen, einen Arzt aufzusuchen. Als es mir zu bunt wurde, mobilisierte ich alles: ich informierte seinen Hausarzt über die Symptome, scheuchte meinen Papa zum Arzt und dieser wies ihn umgehend mit Notarztwagen in das Krankenhaus ein. Es stellte sich eine dekompensierte Herzinsuffizienz heraus. Er lag eine Weile im Krankenhaus und musste letzte Woche zur Herzkatheter-Untersuchung.

Er hatte bereits 3 Infarkte von denen er nur 2 bemerkte, einer davon muss sehr groß gewesen sein (2002, er sagte es niemanden), sein linker (?) Vorhof ist, laut Arzt, komplett tot, 2 Gefäße sind halb zu und ein großes Gefäß ist komplett vernarbt.

Er soll jetzt 2 Bypässe und eine neue Herzklappe bekommen. Ich habe große Angst, auch wenn der Arzt sehr gut sein soll, der das macht.

Meine Fragen:
Wird das in einer OP erledigt? (2 Bypässe + 1 neue Herzklappe)?
Wie hoch ist das Risiko während der OP?
Wie ist die Prognose ... (wie lange lebt man mit so etwas noch?)
Was muss ich als Tochter nach der OP beachten?

Mein Papa ist 53 geworden, er hat geraucht bis Januar und hat sehr oft sehr viel Alkohol konsumiert. Er hat Bluthochdruck der aber medikamentös gut eingestellt ist und ist normalgewichtig.

Ich möchte dazu sagen dass der Arzt meines Vaters niemals ein EKG gemacht hat, obwohl mein Papa seit mindestens 10 Jahren wegen Bluthochdrucks behandelt wird.

Der Cardiologe:

 
Die Klappe und die Bypässe werden in einer OP versorgt, das OP-Risiko hängt von dem Allgemeinzustand Ihres Vaters, u.a. auch von der Pumpleistung des Herzens und dem Herzgefäßzustand ab. Dies
kann nur der behandelnde Kardiologe sowie der operierende
Kardiochirurg beurteilen. Sie sollten diese Frage mit dem Operateur und Anästhesisten diskutieren. Günstig ist schon einmal, dass Ihr Vater das Rauchen aufgegeben hat ...

Hauptstammstenose - Bypass oder Stent?
12.12.05

 

bei meinem Schwiegervater (58., Diabetiker, keine Herzinsuffizienz, keine Lungenprobleme, kein Raucher) wurde nach einer Koronarangiographie eine bis zu 50%ige Hauptstammstenose (Plaquebildung) festgestellt. Er hat aber keine Angina pectoris-Beschwerden, wohl aber seit einigen Wochen Herzrhythmusstörungen (Bradykardie und Extrasystolen, nach Absetzen von Betablockern Besserung).

Die drei Hauptarterien sind zur Zeit nicht signifikant verengt, bzw. in einem Fall bereits per Stent erfolgreich und anhaltend geöffnet worden.

Nun stellt sich die Frage, ob eine Bypassoperation aufgrund der Hauptstammstenose angeraten ist. Der behandelnde Arzt sagte auch, dass eine Hauptstammstenose "technisch schwierig" per Bypass zu operieren sei. Dies hat meinen Schwiegervater natürlich sehr verunsichert. Daher stellt sich mir die Frage, ob diese Stenose nicht auch per Stent geöffnet werden kann ?
Ist eine Bypassoperation bei Hauptstammstenose schwieriger, d.h. risikoreicher als eine "normale" Bypass OP ?

Der Cardiologe:

 

Die Beantwortung der Fragen hängt sehr von der individuellen Anatomie ab. Einen Hauptstamm zu stenten kann mit einem erheblichen Risiko einhergehen, so dass man sich in der Regel für eine Bypass-OP entscheiden würde.

Lassen Sie sich doch von den Kollegen anhand des Katheterfilms das Für und Wider der Vorgehensweisen erklären.

Stent oder Bypass? Was ist besser?
06.04.05

Mein Vater hat 3 Stents (innerhalb von 8 Monaten) und ist jetzt wieder bei einer Kathederuntersuchung, so dass der Vierte wohl bald eingesetzt wird. Wäre da ein Bypass nicht wesentlich besser. Ein Bypass hat doch Hand und Fuß. Bei den vielen Stents ist das doch nichts halbes und nichts ganzes.

Der Cardiologe:

 

Die Frage ob Bypass-OP oder Stent zu empfehlen ist, lässt sich nicht immer eindeutig beantworten. Immer häufiger wird wegen der verbesserten Stents eine Dilatation (Gefäßerweiterung) durchgeführt, auch bei Mehrgefäßerkrankungen. Immerhin werden hierdurch OPs umgangen.

Im Einzelfall sollte das Vorgehen mit Pros und Contras mit dem Patienten besprochen werden. Wichtig ist das informierte Einverständnis des Patienten sowie dessen klinische Situation.

Sind Stents außer Bypass die einzige Alternative?
10.12.04

Meiner Cousine ( 65) wurde eine Bypass-Operation abgelehnt, weil man die die Bypässe nicht befestigen konnte. Nun möchte man Stents einsetzen. Ist das die einzige Alternative?

Der Cardiologe:

Leider ja - manchmal sehen die Chirurgen keine Möglichkeit, die Bypässe zu legen. Es bleibt - manchmal - die Möglichkeit der Dilatation (Gefäßerweiterung). Andere Optionen der Revaskularisation bestehen z.Zt. leider nicht.

Können vorhandene Bypässe nochmals "gereinigt" werden?
05.03.04

Mein Vater wurde im Nov. 1995 nach einem Herzinfarkt mit 5 Bypässen versorgt.

Nun im Januar 2004 , wurde nach einer erneuten Katheder Untersuchung festgestellt, dass 3 dieser 5 Bypässe erneut behandlungsbedürftig sind. Während der Kathederuntersuchung war es nicht möglich, die Verkalkungen zu beseitigen.

Können die bereits vorhandenen Bypässe nochmals " durchgepustet " werden bzw. ist es möglich nochmals 2 neue Bypässe zu legen oder gibt es noch andere Möglichkeiten und wenn ja, welche?

Der Cardiologe:

Das Vorgehen ist abhängig vom Einzelbefund und der Progredienz. Generell kann gesagt werden, daß bei ausgeprägter Progredienz der koronaren Herzkrankheit und Befall mehrerer Gefäße am ehesten eine Herz-OP in Frage kommt, ansonsten eher dilatiert (erweitert) werden kann.

Wieviele Stents kann ein Patient max. bekommen?
07.11.03

Wieviele Stents kann ein Mensch bekommen? Ist sechs realistisch?

Der Cardiologe:

In der Regel reichen 1-2 Stents, man kann aber auch mehrere verwenden. Dieses ist sowohl eine Kostenfrage als auch eine Frage der Notwendigkeit des individuellen Gefäßsystems...

Aortenklappenersatz mit 85 Jahren
27.02.2002

Meine Mutter ist 85 Jahre und hat die Aortenklappe verkalkt. Unser Internist meint medikamentös ist nicht zumachen. Entweder eine OP oder so weiter leben. Kann sie mit 85 noch operiert werden? Was kann passieren wenn es zu keiner OP kommt. Für Ihre Antwort wäre ich sehr dankbar.

Der Cardiologe:

Es gibt feste Kriterien, nach denen eine solche verkalkte Aortenklappe ersetzt werden sollte oder nicht. Ihre Mutter sollte sich einem Kardiologen gründlich untersuchen lassen, um diese Kriterien abzuklären (insbesondere durch Echokardiographie und Doppler). Auch im Alter von 85 Jahren ist bei ansonsten gutem Zustand eine solche OP möglich. Ohne OP kommt es - wenn eine sehr hochgradige Engstelle im Bereich der Aortenklappe vorliegt - zum fortschreitenden Herzversagen. Medikamente bringen hier keine bedeutsame langfristige Besserung.

Stent bei Aortenisthmusstenose
27.02.2002

Vielleicht werde ich mich in nächster Zukunft einer Stent-Implantation unterziehen müssen, um einer Restenose entgegenzuwirken. Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie hoch die nachhaltigen Erfolgschancen bisher sind, wenn "Erfolg" so definiert wird, dass eine darauf folgende Restenose ausgeschlossen werden kann. Außerdem ist es für mich interessant zu wissen, was für Risiken in einem solchen Eingriff stecken und zu welcher Wahrscheinlichkeit diese eintreffen könnten.

Der Cardiologe:

Stents bei Aortenisthmusstenose sind heute eine realistische Option, die an Zentren mit erfahrenen Untersuchern durchgeführt werden. Die Zahlen sind allerdings nicht so groß, dass ich Ihnen die Erfolgschancen nennen kann. Sie sollten sich an Herrn Oberarzt Dr. Fassbender im Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen als kompetenten und sehr erfahrenen Kollegen wenden, möglichst mit kompletten Vorbefunden als Brief über Ihren Kardiologen.

Kunstklappe 
01.06.2001

Ich habe Fragen wegen Herzklappen. Meinem Bekannten in Russland bevorsteht eine OP. Die aortale Klappe soll ausgetauscht werden. Problemen mit Herz hat er schon sit der Geburt. Jetzt ist er 30 Jahre alt geworden und muss operiert werden. Höchst wahrscheinlich wird die OP in Russland gemacht, in der Meschalkina Klinik in Novosibirsk. Die allgemeine Armut in Russland ist eine bekannte Sache. Das betrifft leider auch das Gesundheitswesen. Deshalb macht er sich Sorgen und hat bei mir angefragt, ob es in Deutschland Informationen gibt wegen Qualität und Preisen der Klappen. Er möchte selber eine gute passende Klappe kaufen, aber ich weiss nicht, ob es in Deutschland so der Fall ist, dass man es selber macht. Ihm wurde gesagt, dass für eine biologische Klappe er zu jung ist. Deshalb interessiert er sich für "mechanischen" Klappen. Er hat ein Fabrikat "Santa Jude" erwähnt. Können Sie mir bitte mit Informationen in diesem Sinne weiterhelfen oder andere Ansprechpartner empfehlen? Andererseits möchte ich wissen, ob es möglich ist, meinen Bekannten in Deutschland zu operieren. Wie hoch sind die Kosten für Untersuchungen, OP, Aufenthalt in Klinik u.s.w.
 

Der Cardiologe:

Eine Klappe wird Ihr Bekannter nicht kaufen können, da diese nicht frei käuflich sind und in der Regel während der Operation angepasst werden muss: Es gibt verschiedene Größen und Typen von Klappen, wobei die von Ihnen erwähnte SJM - Klappe ein langfristig bewährtes Standardmodell ist. Eine Klappen-OP ist auch in Deutschland teuer, Sie müssen hier mit einer Größenordnung von etwa DM 25.000 rechnen, dies sicher auch mit starken Unterschieden, Sie sollten sich bei Interesse an die Verwaltung der großen Herzzentren wenden, etwa in Berlin, Bad Oeynhausen (Herzzentrum NRW) oder anderen Städten. Die Gegebenheiten in Russland kenne ich diesbzgl. leider nicht ...

Bypass-OPan der Arteria subclavia 
01.06.2001

Bypass-OPan der Arteria subclavia 
Meine Frau soll ein Bypass an der Arteria subclavia gelegt werden. Wie sind die Lebensumstände danach und kann der Beruf wieder ausgeführt werden. Welche Risiken können auftreten. Danke.

Der Cardiologe:

Sie sollten sich den Röntgenbefund erklären und sich das geplante Vorgehen vom behandelnden Gefäßchirurgen erläutern lassen. Die Belastbarkeit müsste nach Abklingen der nachoperatriven Phase wieder normal sein.

Verlauf einer Bypass-OP
01.06.2001

Ich bin Schülerin an einer Physiotherapeutenschule in Nürnberg und habe folgenden Arbeitsauftrag bekommen: "Erklären Sie den Verlauf einer Bypass-OP." An sich nicht schwierig, wenn ich mich nicht an vorgegebenes Informationsmaterial halten müßte. Es ist sehr fachlich geschrieben und ich verstehe manche Sachen nicht. Jetzt meine Frage: Könnten Sie mir evtl ein paar Fragen beantworten? 1. Was versteht man unter einer Präparation einer Brustwandarterie? 2. Wieso legt man nach Öffnung des Perikards eine doppelte Tabakbeutelnaht? 3. Was heißt "Das Epikard wird inzidiert"? 4. Ist das Kammerflimmern nach dem Kühlvorgang erwünscht oder stellt das eine Komplikation dar? Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen könnten und mir die Fragen beantworten könnten.

Der Cardiologe:

Hier kurz die Antworten: 
1. Die A. mammaria interna (IMA; in der Regel die linke für die LAD) wird freipräpariert und auf die A. descendens anterior gepflanzt. 
2. Beim Verschließen des Pericards wird die doppelte Tabakbeutelnaht zugezogen. 
3. Das seröse Blatt (Epicard) wird aufgeschnitten. 
4. Die Operationen werden im Kammerflimmern und nach Abkühlung und Eingabe von Cardioplegie-Lösung (unterschiedliche Methoden) durchgeführt. 
Nach Aufwärmen (auch des gesamten Körpers von etwa 28°C) wird defibrilliert, dies kann bei langem Stillstand problematisch sein.

Lokale Betäubung bei Zahnarztbehandlung
01.06.2001

Welches Risiko stellt eine lokale Betäubung bei eine Zahnarztbehandlung ( z B. Füllung erneuern) dar. Ich habe eine künstliche Mitralklappe und mein INR Wert ist zwischen 3,5 und 4,5 eingestellt.

Der Cardiologe:

Intramuskuläre /subkutane Injektionen sind bei dem INR 3,5 bis 4,5 nicht möglich. Chirurgen verlangen vor OPs einen Quick-Wert von >40%, hierzu ist bei einer Mitralklappe ein Marcumar-Pause und eine Überbrückung mit Heparin-Präparaten erforderlich. Sprechen Sie mit Ihrem Kardiologen oder Hausarzt.

Brustschmerzen nach Bypass-OP
18.10.05

Ich habe im März dieses Jahres drei Bypässe bekommen. Der Hauptstamm war fast zu, und es handelte sich um eine Notoperation.

Seitdem habe ich Schmerzen. Mein Kardiologe sagt, das Herz arbeitet einwandfrei und es ist auch nichts zurückgeblieben am Herzen. Kann es sich hierbei um Narbenschmerzen handeln?

Wenn ja, wie behandelt man diese, oder was kann ich tun, das es nicht immer so zieht?

Der Cardiologe:

Eine Schmerzsymptomatik im Bereich des Brustkorbes sollten Sie mit Ihrem Kardiologen besprechen, eventuell auch die Option weiterer Untersuchungen wie einer Szintigraphie zur Beurteilung der Herzdurchblutung oder einer Röntgenaufnahme zur Beurteilung möglicher Schmerzquellen am Brustbein, wie einer gebrochenen Drahtzerklage etc. diskutieren. Die Diagnostik und insbesondere auch die Feinheiten der Anamnese sind hier so diffizil, dass ohne eine Untersuchung hier nichts gesagt werden kann.

Starker Gewichtsverlust nach Stent-Einlage
07.01.05

Mein Vater hat im Mai 2004 einen Herzinfarkt bekommen. Er wurde innerhalb kurzer Zeit in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde Ihm ein Stent gesetzt. Danach kam er zur Reha.

Er leidet unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Atemnot und hat seit dem Herzinfarkt ca. 17 Kilo abgenommen.
Ist es möglich, dass der Stent nicht korrekt eingesetzt worden ist?

Der Cardiologe:

 
Ein Gewichtsverlust nach Infarkt ist natürlich oft günstig, dies ist aber abhängig vom Einzelfall. Die Beurteilung des Zustandes sollte zunächst durch einen niedergelassenen Kardiologen vor Ort erfolgen. Dieser würde ggf. die Indikation zur Intervention und erneuten Invasivdiagnostik stellen.

Schmerzen in der Brust nach Ballondilatation
03.12.03

 

Mein Vater, 62 Jahre, hatte vor ca. 20 Jahren einen schweren Hinterwandinfarkt. Vor einigen Jahren hat er 3 Bypässe bekommen, später wurde noch ein Stent gesetzt. Danach ging es ihm auch relativ gut. Er ist auch leicht übergewichtig, ist aber dabei abzunehmen. Sport kann er leider nicht mehr treiben.

Vor 4 Wochen mußte er wieder ins Krankenhaus und da wurde mit einem Ballon eine Gefäßverengung erweitert (war ziemlich schwierig, weil es an einer nicht einfach zugänglichen Stelle war). Während dessen war er auch noch sehr erkältet, auch mit Fieber, hat diese Erkältung aber m.E. auskuriert (dauerte aber ca. 2-3 Wochen)

Seit ca. 2 Wochen hat er oft einen hohen Blutdruck (180) und Schmerzen hinter der linken Brust, auch teils im Nacken. Er fühlt sich schlapp. Meist tritt es morgens auf. Wenn er Nitrospray nimmt oder eine Tablette zusätzlich (welche weiß ich jetzt nicht), geht es teilweise. Zwischendurch geht es ihm auch immer wieder mal gut. Beim Arzt ergab das EKG keine Veränderung und auch die Blutuntersuchung hat nichts ergeben.

Was kann man tun?

Der Cardiologe:

Ihr Vater sollte sich möglichst rasch erneut dem niedergelassenen Kardiologen vorstellen. Ziele:
1. Ausschluss einer Beteiligung des Herzens (Herzentzündung) im Rahmen
der Infektion.
2. Ausschluss einer erneuten Verengung der Kranzgefäße bzw. des Stentes.

Blutdruck-Anstieg nach Bypass-Op
03.12.03

Im Januar 2001 wurde eine 3fach-aortokoronare Bypassoperation bei meinem Mann (51) durchgeführt.Seit 2 Monaten stieg der Blutdruck trotz Medikamente an und heute wurde bei der Herzkatheteruntersuchung festgestellt, dass zwei Venen verschlossen sind.
Meine Frage: Wie kann das innerhalb von zwei Jahren passieren?

Der Cardiologe:

Statistisch ist nach 10 Jahren die Hälfte der Bypässe wieder verschlossen - manchmal sind dann alle Bypasses verschlossen, manchmal alle offen, es ist etwas Glück, liegt aber auch teils an der Behandlung der Risikofaktoren.

Depressionen nach OP.
04.11.03

Mein Vater (72) hat eine biologische Aortenklappe erhalten und hatte im Anschluß an die Operation, bzw. auf der Aufwachstation ein sehr großes seelisches Tief. Diese Depression dauert immer noch an. OP-Tag vor 10 Tagen.

Ist zu hoher Puls an den ersten Tagen nach der OP nichts außergewöhnliches?? Er wurde am 3. postoperativen Tag nochmals unter Vollnarkose mit Elektroschock behandelt.

Können sie die Reha Klinik Lauterbach Mühle am Starnberger- bzw. Ostersee in Seeshaupt empfehlen, oder würden Sie mir bzw. meinen Vater zu einer anderen Klinik raten?

Der Cardiologe:

 
Die Lauterbacher Mühle ist eine bekannte und renommierte Reha-Klinik für Herzkrankheiten. Wichtig erscheint aber auch die kontinuierliche Betreuung nach der Reha-Massnahme durch den niedergelassenen Kardiologen vor Ort.

Ein seelischer Tiefpunkt nach OP ist normal, wichtig ist hier die Unterstützung durch Angehörige sowie insbesondere sportliches Training, um Zutrauen zu sich und der eigenen Leistungsfähigkeit zu gewinnen. Rhythmusstörungen, auch schneller Puls, können vorkommen und müssen natürlich adäquat behandelt werden...

Neurologische Probleme nach Bypass-Op
22.10.03

 

Meine Mutter (70 Jahre) hat Anfang April 2003 kurzfristig eine Bypassoperation bekommen, da die Arterien stark verschlossen waren.

Bei der Operation wurde wegen fehlender Venen in den Beinen auch die Brustwandarterie verwendet. Trotz der Venenproblematik verlief die Operation ohne große Probleme.

Nach der Operation leidet meine Mutter nun unter Rückenschmerzen, was wohl nach einer solchen Operation normal ist. Allerdings ist seit ca. 7 Wochen ein starkes Schwindelgefühl hinzugekommen, weshalb sie zum Neurologen überwiesen wurde. Der Neurologe hat sie sofort in die neurologische Abteilung eines Krankenhauses überwiesen, wo man bei der Aufnahmeuntersuchung eine Verengung von zwei Adern im Kopf feststellte. Die Fachärzte sind aber mittlerweile der Meinung, dass diese Verengungen nicht so bedrohlich sind wie am Anfang angenommen und vermutlich auch nicht Auslöser für den Schwindel sind.

Vor der Operation hatte meine Mutter noch nie etwas mit Schwindel zu tun, so dass die Vermutung nahe liegt, dass der Schwindel in Verbindung mit der Operation steht oder durch die danach notwendigen Medikamente verursacht wird. Da die Ursache mit Sicherheit sehr vielfältig sein kann, hat meine Mutter mittlerweile Angst, dass die Ursache nie gefunden wird. Man hatte ihr gesagt, dass sie mit mindestens mit 5 Tagen Krankenhausaufenthalt rechnen muss. Im Augenblick sieht es eher nach einem längeren Aufenthalt aus was, wenn die Untersuchungen zum Erfolg führen, natürlich besser ist, als mit dem Schwindel leben zu müssen.

An welchen Arzt kann man sich wenden wenn die Untersuchungen in der neurologischen Abteilung zu keinem Ergebnis führen ?
Wie kann ich meiner Mutter als Angehöriger helfen die pessimistische Einstellung loszuwerden ?

Der Cardiologe:

Leider sind neurologische Probleme nach Bypass-OP nicht ganz selten, denn manchmal lässt die Hirnleistung infolge der perioperativen Situation nach. Sie sollten Ihrer Mutter eine positive und aktive Einstellung verschaffen. Die wichtigste Therapie ist die tägliche Übung, sowohl körperlich als auch geistig, neben Bewegungs- und Sporttraining sollten auch Lesen, Auswendiglernen, Gespräche etc. auf dem Programm stehen.

Schmerzen im Brustbereich nach Bypass-Op
16.10.03

Nach einer Bypass-Operation sind die Beschwerden am Herz zwar beseitigt (denke ich mal), aber seit jener habe ich öfter Schmerzen im Brustbereich und bekomme schlecht Luft beim Schlafen, so dass ich aufwache und im Sitzen weiterschlafen muss.

Die Luftknappheit hatte ich gleich nach der OP und im Halbschlaf auf der Intensivstation habe ich nur mitbekommen, dass da irgendetwas nicht in Ordnung war. Seit dem ist diese Beschwerde nicht die einzige. Hinzu kommt noch, dass ich beim ersten Bissen einen tierischen Schluckauf bekomme, ist doch nicht normal.

Kann das sein, dass diese Beschwerden im Zusammenhang mit der Eröffnung des Brustkorbs bei der OP zusammenhängen bzw. Folgen der Öffnung, die ja nicht gerade sanft ist, sind ?
Oder sind es die Drähte, die im Brustbereich noch vorhanden sind, die diese Beschwerden auslösen?
Was könnte es sein, denn der Hausarzt und auch der Kardiologe finden nicht den Fehler, der zweifelsfrei vorhanden ist. Sonst ist alles wieder in Ordnung.

Der Cardiologe:

Natürlich können infolge der Thorakotomie noch Probleme auftreten, beginnend mit Verwachsungen, Entzündungsreaktionen, Probleme mit der Cerclage.

Erfahrungsgemäß lassen diese, wenn man in der Untersuchung ggf. einschließlich Röntgen des Brustkorbes nichts pathologisches findet, mit der Zeit (bis zu 1 Jahr) nach, manchmal bleibt eine Wetterfühligkeit. Sie sollten sich aber noch einmal mit Ihrem behandelnden Arzt im Krankenhaus zusammensetzen, um zu erfahren, ob dort Auffälligkeiten auftraten. Wichtig sind Verlaufskontrollen bei Ihrem Kardiologen vor Ort.

Ziehen nach Bypass-OP
22.07.2003

Ich bin 46 Jahre alt (183 cm, 82 kg).

Im Juni des letzten Jahres beginnend trat beim regelmäßigen, morgendlichen 1000-Meter-Schwimmen nach einigen Bahnen ein heftiger brennender Schmerz im oberen Bereich des Brustbein auf.

Der Schmerz war unter Belastung reproduzierbar. Nach Besuch beim Hausarzt, Internist und Kardiologen wurde eine Herzkathederuntersuchung durchgeführt und drei Verengungen festgestellt. Im September unterzog ich mich einer Bypass-Operation, von deren Folgen ich mich sehr gut erholt habe.

Ich habe meine Ernährung verbessert, nehme täglich Bisobeta (5), Lisigamma (10), Zocor (5) und ASS. Kein Nikotin, selten Alkohol. Meine Blutwerte sind alle in Ordnung.

Ich schwimme wieder vier bis fünf Mal pro Woche zügig 1000 Meter und fahre ein bis zwei Mal eine halbe Stunde Ergometer.

Vor 14 Tagen führte mein Kardiologe (im Rahmen einer geplanten
Kontrolluntersuchung) eine Stress-Echokardiographie mit anstandslosem Ergebnis durch, bei der ich beschwerdenfrei mit 250 Watt und 180 Schlägen ausgelastet wurde.

Soweit so gut. Nun zu meiner Frage:

Ich habe seit der OP gelegentlich ein Ziehen in der linken Brust, was mich aufgrund der Narben und als Folge der OP überhaupt nicht beunruhigt hatte. Vor ca. vier bis fünf Wochen trat dieses Ziehen häufiger auf und verstärkte sich beispielsweise beim Schwimmen oder Ergometer fahren nach etwa 10 Minuten. Das Ziehen ist in seiner Intensität nicht vergleichbar mit dem Brennen, was ich im letzten Jahr empfand und was mich regelmäßig zum Abbruch des Schwimmens zwang. Stattdessen setze ich heute mein Schwimmen fort. Manchmal lässt das Ziehen beim Weiterschwimmen auch nach, z. B. auch bei großer körperlicher Anstrengung beim Endspurt auf den letzten Bahnen.

Insgesamt bin ich aber beunruhigt, weil mich dieses Phänomen sehr an die Ereignisse des letzten Jahres erinnert und weil ich (gelegentlich) befürchte, dass erneut eine Verengung aufgetreten ist.

Ich habe diese Beobachtungen und meine Ängste natürlich meinem Kardiologen erzählt, der wegen der Ergebnisse des Stress-Echos keine Indizien für eine erneute Verengung sieht und mir geraten hat, mich nicht weiter zu sorgen.

Können solche Beschwerden psychisch verursacht werden? Kann dieses Ziehen, was auch ohne Belastung auftritt, sich aber unter Belastung verstärkt, aufgrund der OP-Folgen entstehen?

Ich neige im Moment dazu, einfach weiter abzuwarten. Mich interessiert Ihre Meinung.

Der Cardiologe:

Unabhängig von den Ergebnissen der nicht-invasiven kardiologischen Diagnostik sind Beschwerden wie vor der Bypass-OP natürlich sehr ernst zu nehmen. Da Sie sportlich und jung sind müssen Sie natürlich wissen, woran Sie sind. Ich würde mich bei belastungsabhängigen typischen thorakalen Beschwerden einer erneuten Herzkatheteruntersuchung unterziehen, nur hierdurch ist eine sichere Feindiagnostik möglich. Der Zeitpunkt ist sicherlich sinnvoll, wenn die Gefäße erneut verengt sind dann erfahrungsgemäß in den ersten Monaten ... - eine Ferndiagnose ist natürlich nicht möglich. Sprechen Sie mit Ihrem betreuenden niedergelassenen Kardiologen darüber ...

Beschwerden nach Bypass-OP
17.09.2001

Im Dezember 2001 erhielt ich überraschend 3 Bypässe im Alter von 34 Jahren. Kein Übergewicht, Nichtraucher, häufig Sport, also kein typischer Patient. Wurde zuvor trotz Stressecho 2 Jahre auf Reflux behandelt. Nach der OP sind beim Sport keine Beschwerden mehr aufgetreten. Mein Problem sind nun massive Schmerzen in Form eines Druckgefühles im vorderen Halsbereiches, sowie am Unterkiefer eine Art Muskelkater und ein ständiges Engegefühl beim einatmen im Hals bis zum Brustbein.

Diese Beschwerden treten vor allem im Ruhezustand auf, bei Belastung werden sie etwas geringer. Alle Fachärzte, vom Kardiologen, Schilddrüse, Wirbelsäule, Neurologen (Kernspin.) über Speiseröhre usw. konnten keine Erklärung für diese Symptome finden. Die Beschwerden werden allerdings immer Stärker und somit ist kein "normaler" Tagesablauf mehr möglich. Eine Verbesserung bei Belastung spricht eigentlich gegen Gefäßverengung. Hatte den Eindruck das die Symptome nach der Herzkathederuntersuchung begannen. Nach dem Schlafen sind die Beschwerden etwas besser, habe aber diesen ständigen Druck der einem den Hals gewissermaßen zuschnürt, verbunden mit Hitzewallungen und Atemnot. Wäre trotz negativer Ultraschall und Belastungs-EKG ein Myokardszyntigramm oder Computertom. sinnvoll? Nehme Sortis 40mg bis vor OP nur 20mg, evtl. daher Muskelverkramfungen im Halsbereich ?. Was könnte Ich noch tun bzw. welche Diagnose würden Sie stellen ?

Der Cardiologe:

Auch ein Myokardszintigramm weist nur in 80-90 % bedeutsam Engstellen nach. Dieses wäre zur Orientierung in einem Fall wie Ihrem sinnvoll, kann aber letztlich Unsicherheiten nicht beseitigen Sie sollten mit Ihrem betreuenden niedergelassenen Kardiologen diskutieren, ob ein Kontroll-Katheter nicht sinnvoll ist - nicht zuletzt wegen Ihrer Psyche - und weil Sie sich als junger Mensch natürlich bedenkenlos belasten können müssen ...

Gerinnungshemmung nach Aortenklappenersatz
17.09.2002

Ich bin 66 Jahre altu und seit 1997 habe ich einen Aortenklappenersatz "carbomedics a 23 mm" und stelle meinen INR-Wert selber mit einem eigenen Gerät zur Blutuntersuchung ein. Zur Zeit stelle ich zwischen 2,1 bis 2,3 INR ein.

Ich habe bereits mehrfach spontane Einblutungen in den Oberschenkel oder in den Ellenbogen erfahren. Wie hoch sollte mein INR-Wert nach ihrer Meinung liegen? Gibt es die Möglichkeit bei meinem Klappentyp ganz auf Marcumar zu verzichten ?

Der Cardiologe:

Marcumar ist bei einer Kunstklappe unbedingt erforderlich. Entscheidend ist nicht nur die absolute Höhe / Stärke der Blutverdünnung, sondern insbesondere die Konstanz des Wertes. Sie sollten nicht unter INR 2 gehen, dann kann es zu Auflagerungen auf der Klappe kommen. Bei Ihrem Problem wäre die Vorstellung in einer Gerinnungsambulanz an einem Herzzentrum durch Ihren Kardiologen /Internisten zu erwägen, ggf. liegt eine Gerinnungsstörung vor, dieses sollte abgeklärt werden.

Alternative zur Bypass-OP
15.02.2001

Gibt es bei einer Bypass-Operation heute schon andere Methoden, als die von Ihnen beschriebene? Meine Mutter soll im Januar das zweite mal einen Bypass gelegt bekommen und ich suche noch nach einer schonenderen Alternative. 

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Dr. Roland Klaer, Kardiologe aus Köln und Vorstand des BNK Nordrhein, beantwortet

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Jede dieser Möglichkeiten ist aber immer nur für bestimmte Situationen am Herzen geeignet, so dass es hier als sehr genau auf Details der Befunde am Herzen bei Ihrer Mutter ankommt. Generell kann man sagen, dass man bei einer Situation, in der eine Zweitoperation diskutiert wird, in der Regel entweder klassisch operiert oder aber mit einer wie auch immer gearteten Kathetertechnik arbeitet oder als dritte Option rein medikamentös vorgeht. Das heißt die sogenannte minimal-invasive Kardiochirurgie als "kleine Bypass-Operation" kommt in der Regel nicht in Betracht. Einzelheiten hängen wie gesagt vom Einzelbefund ab.

Bypass oder Dilatation?
14.02.2001

Bei mir wurde mit einer Katheteruntersuchung ein proximaler Verschluss der rechten Koronararterie, ein Verschluss im mittleren Drittel der R. circumflexus und 3 50%ige Stenosen im mittleren Drittel von R. interventrikularis anterior festgestellt (siehe Anlage). Empfehlung des Kardiologen: Bypass-Operation (Koronarchirurgische Revaskularisation). Frage: Ist alternativ dazu eine Dilatation möglich und erfolgversprechend? Worauf bezieht sich die Aussage auf einen nur 70%igen dauerhaften Erfolg bei dieser Maßnahme? Ich bin 58 und sportlich eingestellt (1h Radfahren täglich). Bitte um baldige Stellungnahme, da OP Termin für den 13.02. vereinbart worden ist (Herzchirurgie München Bogenhausen). Danke im voraus,

Der Cardiologe:

Eine Dilatation ist bei Vorhandensein von einem oder zwei Gefäßverschlüssen zusätzlich zu dem verengten Gefäß mit einem besonderen Risiko verbunden: man muss ja zumindest kurzfristig das einzige noch halbwegs funktionierende Gefäß verschließen, bei einem Komplettverschluss nach Dilatation kann es dann massive Probleme geben. Normalerweise wird man sich deshalb zu einer Bypass-Operation entschließen, obwohl nur 1 Gefäß versorgt wird. Möglicherweise kann man Bypässe auch noch auf andere Ästen legen, dies entscheidet sich oft erst intraoperativ. Sprechen Sie diesbzgl. mit Ihrem Kardiologen und Kardiochirurgen. 

Alternativen zum Bypass 
10.01.2001

Gibt es bei einer Bypassoperation heute schon andere Methoden, als die von Ihnen beschriebene? Meine Mutter soll im Januar das zweite mal einen Bypass gelegt bekommen und ich suche noch nach einer schonenderen Alternative.

Der Cardiologe:
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Dr. Roland Klaer, Kardiologe aus Köln und Vorstand des BNK Nordrhein, beantwortet

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Jede dieser Möglichkeiten ist aber immer nur  für bestimmte Situationen am Herzen geeignet, so dass es hier sehr genau auf  Details der Befunde am Herzen bei Ihrer Mutter ankommt.
Generell kann man sagen, dass man bei einer Situation, in der eine  Zweitoperation diskutiert wird, in der Regel entweder klassisch operiert oder  aber mit einer wie auch immer gearteten Kathetertechnik arbeitet oder als dritte Option rein medikamentös vorgeht. Das heißt die sogenannte minimal-invasive Kardiochirurgie als "kleine Bypass-Operation" kommt in der Regel nicht in Betracht.
Einzelheiten hängen wie gesagt vom Einzelbefund ab.

Wo operieren? 
1.12.2000

Mein Vater aus der Schweiz leidet an einem Herzklappenfehler und muss operiert werden. Dies möchte er gerne im Großraum Wiesbaden erledigen. Wären Sie so freundlich, mir Adressen von Kliniken und Spezialisten zu senden.

Der Cardiologe:

bitte sehen Sie in unserer kardiologischen Landkarte nach. Ich kann aus persönlicher Erfahrung etwa die Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim empfehlen ...

Künstliche oder eine natürliche Herzklappe

Mein Vater 60 Jahre braucht eine neue Herzklappe. Die Ärzte stellten fest,  dass die Aorta Herzklappe (Kreislauf) nur noch eine Öffnung von 0,6 cm hat und das er zudem, nach Sichtung mit einer Sonde, einen Bypass bekommen soll. Es stellt sich nun die Frage ob eine künstliche oder eine natürliche Herzklappe eingesetzt werden soll.

Der Cardiologe:

Die Abwägung, ob eine biologische (Schweineklappe) oder eine mechanische (Metallklappe) Herzprothese gewählt werden soll, muss vom Chirurgen in Rücksprache mit Ihrem Vater getroffen werden. Wesentlicher Aspekt ist hierbei jedoch die Lebensdauer der einzusetzenden Klappe und die statistische, auch klinisch zu erwartende Lebensdauer (so hart das auch klingt) des Patienten. Bei Ihrem Vater ist die zu erwartende Lebensdauer, so will ich annehmen, noch sehr lang. 

Bioprothesen haben eine zu erwartende Funktionsdauer von etwa 15 Jahren, nach dieser Zeit kann eine erneute Operation notwendig werden. Bioprothesen werden vorzugsweise bei älteren Patienten eingesetzt oder immer dann, wenn eine Blutverdünnung, die bei Metallprothesen erforderlich ist, sehr problematisch werden kann.

Metallprothesen haben keine bekannte Begrenzung der Lebensdauer, so dass diese vorzugsweise bei jüngeren Patienten eingesetzt werden. Es ist dann aber eine lebenslange Blutverdünnung erforderlich. 
Manchmal sprechen auch operationstechnische Aspekte für den einen oder anderen Klappentyp. Auf jeden Fall lohnt ein ausführliches Gespräch mit dem operierenden Chirurgen.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014