Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
Praxisinformationen
Herzdiagnostik
Gefäßdiagnostik
Therapie
Prävention
Fragen & Antworten


Puls
Brustschmerzen
Koronare Herzkrankheit
Herzinfarkt
Blutdruck
Cholesterin
Rhythmusstörungen
Herzrasen
Arrhythmie
Medikamente
Herz-OP
Herzentzündung
Herzschwäche
Herz und Sport
Herzklappen
Hauptschlagader
Herzschrittmacher
Diagnostik
Verschiedenes
Patienten fragen - der Kardiologe antwortet Nr. 14 Angeborene Herzfehler
zur Startseite Patientenfragen
Angeborene Herzfehler
 

Bitte beachten Sie: 
Diese Ratschläge gelten keinesfalls als endgültige Medikation. Sie sollen für Sie außer allgemeiner Information nur einen Anhaltspunkt bieten, wann Sie sich spätestens an Ihren Hausarzt bzw. Kardiologen wenden sollten!

Schwangerschaft trotz Herzfehler?
18.10.05

Bei mir liegt seit der Geburt eine Fallot-Tetralogie mit Z.n. palliativer Colianastomose sowie operativer Korrektur mit transanulärem Patch und VSD-Verschluss vor. Vor ein paar Jahren wurde mir eine bioprothetischer Pulmonalklappenersatz eingesetzt. Zurzeit liegt eine mittel- bis hochgradige Pulmonanklappeninsuffizienz sowie mittelgradige Pulmonalklappenstenose vor.

Meine Frage ist, haben Sie bereits Erfahrung mit Frauen, die das gleiche Krankheitsbild bzw. ähnliches haben und damit schwanger geworden sind bzw. kann man mit meiner Vorgeschichte und ggf. einer neuen künstlichen Klappe Kinder bekommen?

Der Cardiologe:   

 
Allgemeine Aussagen können in Ihrem Fall sicher nicht gemacht werden, es spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Wichtig ist die Kooperation einer Klinik für angeborene Herzfehler, eines niedergelassenen Kardiologen und der Gynäkologin im Verlauf der Schwangerschaft. Sie sollten sich sobald wie möglich vor Ort einen Ansprechpartner besorgen, etwa auch in einem Herzzentrum.

Hat ein Loch in der Vorhofscheidewand einen Einfluss auf die Lebenserwartung?
10.12.04

1. Wie lange muss man ungefähr warten bis ein Herz gefunden wird, dass implantiert weden kann?

2. Wenn man ein Loch im Herzen hat, dass angeboren ist, kann man sein Leben wirklich efektiv verlängern, wenn man sich gesund ernährt, nicht raucht, nicht trinkt und viel sport macht?

Der Cardiologe:   

 
1. Wartezeiten auf ein Herz sind sehr unterschiedlich, haben sich in den letzten Jahren leider verlängert. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten der medikamentösen und sonstigen Therapie (Schrittmacher) der Herzschwäche deutlich besser geworden.

2. Ein Loch in der Vorhofscheidewand ist sehr häufig, liegt bei 20% der Menschen vor, und ist nicht mit einer verminderten Lebenserwartung verbunden.

Loch in der Herzscheidewand. Gibt es eine Behandlungsmethode?
10.12.04

 

Bei meinem Vater wurde ein Loch im Herzen diagnostiziert. Die Ärzte haben untersucht, ob dieses Loch durch das Einsetzen einer Membran geschlossen werden kann.

Es wurde eine Lochgröße von 3,8 mm festgestellt. Daraufhin wurde meinem Vater gesagt, das Loch sei für eine Membran zu gross.

Mittlerweile entwickelt sich das Krankheitsbild so, dass mein Vater starke Beschwerden mit den Atemwegen hat und regelmässig (nach 6 - 8 Wochen) in das Krankenhaus eingeliefert werden muss, da sich Wasser in der Lunge bildet. Es dauert dann immer einige Tage bis das Wasser wieder aus den Lungen heraus ist.

Dieser Zustand ist natürlich fuer alle Familienmitglieder sehr belastend und für meinen Vater äußerst unangenehm.

Gibt es eine Behandlungsmethode, die einen Herzdefekt wie oben beschrieben beheben kann? Ist die Kardiologie mittlerweile so weit, dass auch ein Loch mit einer Größe von 3,8 mm "repariert" werden kann?

Der Cardiologe:   

 

Bei einem Loch in der Herzscheidewand wird zunächst ein Herzecho ( von außen als transthorakales Echo oder von der Speiseröhre als Schluckecho) durchgeführt, um den Befund genau zu beschreiben. Falls eine Intervention erforderlich ist wird in der Regel ein Herzkatheter und ggf. eine Operation vereinbart. Fall kein Verschluss durch ein Katheter-System, etwa Amplatzer, möglich ist, kommt bei Notwendigkeit eines Verschlusses eine OP in Frage.

Offenes Foramen ovale: Darf ich trotzdem Sport treiben?
21.10.04

Darf ich mit einem offenen Foramen ovale Sport treiben (Walking ca.3-4 mal pro Woche für 5-8 Km), ohne dass ich Angst haben muss einen Schlaganfall zu erleiden?

Als ich gehört habe, dass ein Foramen ovale Auslöser für ein Schlaganfall sein kann, habe ich doch ein wenig Angst vor einen Schlaganfall.

Der Cardiologe:   

 
Ein offenes Foramen ovale liegt bei etwa 20% der Bevölkerung vor und ist in der Regel völlig ungefährlich. Auch ein Zusammenhang zu Schlaganfällen ist manchmal möglich, häufig aber nicht wirklich gesichert, es gibt hier sehr viele andere und häufigere mögliche Ursachen.

Offenes Foramen ovale. Ist eine Op notwendig?
20.04.04

Meine Schwiegermutter hatte vor drei Wochen einen Schlaganfall, aufgrund eines"Foramen ovale". Wie sieht es aus mit einer Operation? Ist das zu raten oder gibt es bei so einer Operation Risiken? In welchen Krankenhaus sollte man sich wegen so etwas behandeln lassen?

Der Cardiologe:   

Die Diagnose eines offenen Foramen ovale ist sehr häufig, etwa 20% der Bevölkerung hat diese Enwicklungsstörung (oder -Verzögerung). Schlaganfälle sind ebenfalls sehr häufig.

Das Problem ist, den Zusammenhang und die Kausalität beider Befunde herzustellen, es dann ergibt sich die Indikation zum Verschluss des Foramen ovale. Hier müssen Neurologe und Kardiologe - auch in einem Herzzentrum - gut zusammenarbeiten, die Indikation besteht nur selten ...

Herzfehler beim Ungeborenen durch Erkältung der Mutter?
03.12.03

Bei unserem ungeborenen Kind wurde in der 21. SSW folgende Diagnose gestellt: kritische valvuläre Aortenstenose mit schwerer Mitralinsuffizienz, Aortenklappenatresie und hypoplastisches Linksherz.

Nach dieser mehr oder weniger aussichtslosen Prognose und nach Rücksprache mit mehreren Ärzten haben wir uns schweren Herzens für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Dies ist jetzt 1 Monat her. Der Befund bezüglich der genetischen Untersuchung liegt noch nicht vor.

In der 7./ 8. SSW hatte ich eine sehr starke Erkältung. Ob ich auch Fieber hatte, kann ich leider nicht sagen.
Könnte diese Infektion auch als Ursache für den Herzfehler unseres Babys in Betracht kommen ?
Ich habe Angst davor, dass mir so etwas bei einer weiteren Schwangerschaft wieder passiert.

Der Cardiologe:   

Sie sollten den genetischen Befund abwarten und insbesondere über diese Frage mit dem Genetiker sprechen. Eine Infektion halte ich als Ursache für die Fehlbildung für eher unwahrscheinlich.

Ebstein-Syndrom
26.02.2002

Ich habe seit meiner Geburt den Herzfehler "Ebstein-Syndrom", mit Rechtsschenkelblock, WPW-Syndrom und Rhythmusstörungen (Galopprhythmus) . Meine Frage: Ist dieser Herzfehler operabel? Wenn ja, hätte ich gerne gewusst, in welcher Klinik diese Operation schon erfolgreich durchgeführt wurde. Für ihre Bemühungen bedanke ich mich.

Der Cardiologe: 
 

Normalerweise muss ein Ebstein-Syndrom nicht operiert werden. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Kardiologen über weitere Notwendigkeiten zur Operation, etwa elektrophysiologische Untersuchung wg. des WPW-Syndroms.

Noch mal: Offenes Foramen Ovale und Schwangerschaft
15.02.2001

Ich habe im April dieses Jahres ein OFO durch ein Schirmchen verschlossen bekommen. Der Eingriff war unkompliziert. Trotzdem bleiben für mich ein paar Fragen offen: Durch einen leichten Schlaganfall, bei dem aber nichts zurück blieb, wurde dieses Loch festgestellt. Meine Blutgerinnung war auch nicht so in Ordnung, mein Blut gerinnt zu schnell. Die genauen Werte habe ich leider nicht vorliegen. Sie scheinen aber nicht so dramatisch zu sein, da der behandelnde Arzt meinte, das man das Loch sonst nicht verschließen würde, sondern mir Marcumar geben würde. Ich habe dann 3 Monate Iscover genommen und 6 Monate ASS-100. Im Oktober konnte ich die dann absetzen. 
1.Frage: War es ratsam, die ASS-100 abzusetzen, obwohl mein Blut zu schnell gerinnt, oder sollte ich sie weiter nehmen?  
2. Frage: Ich bin 28 und hätte gerne in der nächsten Zeit ein Baby. Ist das ohne weiteres möglich oder gibt es da einiges zu beachten? 
 
3. Frage: Besteht die Gefahr, das mein Kind auch einen Herzfehler haben könnte? 
4. Frage: Gibt es für mich mittlerweile noch irgendwelche Risiken, wie z.B schweres heben oder Sport?  
5. Frage: Wie hoch ist das Risiko, wieder einen Schlaganfall zu bekommen? Ich hab weder Übergewicht, ich nehme keine Pille mehr, bewege mich viel, trinke sehr selten Alkohol, esse fettarm.  Im moment geht es mir wirklich sehr gut, nur die Angst davor, wieder einen Schlaganfall zu erleben, bekomme ich nicht los. Das macht mich schon ziemlich fertig. Wenn man so was mit 27 erlebt, kommt man nicht so leicht drüber weg wie mit 60 Jahren, oder so. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die Fragen beantworten könnten. es liegt mir wirklich sehr viel daran. Ich hab schon versucht, mit meinem Arzt darüber zu sprechen, aber ich hab dann immer gleich das Gefühl, das er keine Zeit hat und frag dann gar nicht mehr weiter.

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Dr. Roland Klaer, Kardiologe aus Köln und Vorstand des BNK Nordrhein, beantwortet

Im Speziellen kann ich Ihre Fragen nicht beantworten, da ich dazu sämtliche Details der Untersuchungsergebnisse vorliegen haben müsste (Details der Blutveränderungen, Details zu dem durchgeführten Eingriff, Vorliegen von Herzrhythmusstörugnen u.a.). Verstehen Sie die Antworten deshalb bitte nur als Anhaltspunkte, die im Einzelnen bei Ihnen anders gelegen sein können. Wenden Sie sich für weitere Einzelheiten über Ihren Hausarzt an einen Kardiologen Ihres Vertrauens.
Antworten zu den gestellten Fragen:
Anwort 1: Vermutlich haben Sie keine Gerinnungsstörung, die mit ASS zu behandeln ist; so war es vermutlich sinnvoll das ASS nach der vorgesehenen Zeit abzusetzen.
Antwort 2: Fragen Sie Ihren Hausarzt ioder Kardiologen.. Wahrscheinlich gibt es nichts besonderes zu beachten oder zu bedenken.
Antwort 3: So wie Sei die Frage meinen, ist die Antwort: Keine größere Gefahr als bei anderen Müttern auch. 
 Antwort 4: Nein.
Antwort 5: Das Risiko ist vermutlich so gut wie gleich Null; dies hängt aber exakt davon ab, ob und wenn ja, welche Gerinnungsstörung bei Ihnen vorliegt.

TGA 
14.02.2001

Mein Sohn (2,5 Jahre) hatte eine TGA und wurde erfolgreich im St.Augustin operiert als er 12 Tage alt war. Jetzt war er gerade wieder bei einer Kontrolluntersuchung, das OP-Ergebnis ist nach wie vor sehr gut. Aber es wurde jetzt erstmals eine minimale Insuffizienz der Pulmonal- als auch der Aortenklappe festgestellt. Der Prof. in Kaiserslautern meinte ich solle mich nicht beunruhigen, dies würde im Moment nichts ausmachen. Ich mache mir aber Gedanken wie die weitergeht ? Gibt es Erfahrungswerte ?

Der Cardiologe: 

Minimale Insuffizienzen der Aorten- und Pulmonalklappe sprechen nicht gegen ein hervorragendes OP-Ergebnis. Relevant sind Klappenfehler immer für die Frage, ob im Infektionsfall eine Endokarditisprophylaxe erforderlich ist. Hierzu sollten Sie Ihren Kardiologen befragen. Sehen Sie sich doch unseren Film zu Thema an: http://www.cardiologe.de/Herzkino/loe_tga_mustard.html 

Offenes Foramen Ovale und Schwangerschaft
12.12.2000

Mir wurde im April dieses Jahres ein Offenes Foramen Ovale durch ein Schirmchenverschluss geschlossen. Der Eingriff war unkompliziert. Durch einen leichten Schlaganfall , bei dem aber nichts zurück blieb, wurde das Offene Foramen Ovale festgestellt. Meine Blutgerinnung war auch nicht so in Ordnung, mein Blut gerinnt zu schnell. Die genauen Werte habe ich leider nicht vorliegen, aber so dramatisch scheint es nicht zu sein. Der behandelnde Arzt meinte nämlich, das das Loch dann offen bleiben würde und ich marcumarisiert werden würde. Ich habe 3 Monate Iscover genommen und 6 Monate ASS 100, die ich im Oktober absetzen konnte.

Nun meine Fragen:
1. Frage: War das in Ordnung, das die ASS-100 trotz der Blutgerinnungswerte abgesetzt wurden, oder hätte ich sie besser weiter nehmen sollen?
2. Frage: Da ich schon 28 bin , möchte ich in nächster Zeit ein Baby, ist das ein Problem, oder gibt es dabei etwas zu beachten?
3. Frage: Besteht die Gefahr, das mein Kind auch einen Herzfehler haben könnte?
4. Frage: Wie hoch ist die Gefahr, wieder einen Schlaganfall zu erleiden. Ich habe kein Übergewicht, trinke sehr selten Alkohol, habe die Pille abgesetzt, esse sehr fettarm.
5. Frage: Muss ich auf irgendetwas jetzt noch achten, wie z.B. schweres heben, Sport?

Zur Zeit geht es mir Gesundheitlich sehr gut, nur werde ich die Angst nicht los, wieder einen Schlaganfall zu bekommen. Das zerfrisst mich ziemlich. Wenn man so etwas mit 27 erlebt hat, dann kann man das nicht so leicht wegstecken!

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. M. Kuklinski, Aalen, beantwortet

Zu Frage 1: Wahrscheinlich ja. Es ist aber ohne genaue Kenntnis der Blutgerinnungsstörung nicht möglich, dies genau zu sagen. Wurde eine solche bewiesen oder nur angenommen/vermutet?

Zu Frage 2: Im Prinzip kein Problem, wenn nicht eine Gerinnungsstörung vorliegt wie oben angesprochen. Man sollte den genauen Befund kennen. Hier sollten Sie sich an eine Fachabteilung für Gerinnungsstörungen wenden, wenn es Unklarheiten gibt.

Zu Frage 3: Ein "OFO" ist ja sehr häufig, etwa 1/3 aller Erwachsenen haben es und es ist in diesem Sinne kein "Herzfehler". Es wird erst dann ein Problem, wenn es Embolien gibt (wie scheinbar bei Ihnen). OB das Risiko des "Offenbleibens" für die Kinder Betroffener erhöht ist, weiß ich nicht; es ist aber denkbar. Aber auch ohne "OFO" wäre das "Risiko" ein Drittel. Wollen Sie deswegen auf Nachwuchs verzichten?

Zu Frage 4: Die vom "OFO" ausgehende Gefahr ist durch einen erfolgreichen Schirmverschluß gebannt. Andere Ursachen (die Sie erwähnen, aber auch die diskutierte Störung der Blutgerinnung) bleiben natürlich unbeeinflußt.

Zu Frage 5: Nein.

Schwanger trotz AV-Block
09.11.2000

Meine Freundin hat einen angeborenen Herzfehler, es handelt sich um einen AV-Block III. Grades. Nun meine Frage: Darf meine Freundin schwanger werden oder nicht? Wenn ja, was bedeutet das für ihre Gesundheit? Werden Medikamente notwendig? Ist die Geburt ein Risiko für die Mutter?

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn
Dr. Dr. Roland Klaer, Kardiologe aus Köln und Vorstand des BNK Nordrhein, beantwortet

Eine eingehende kardiologische Untersuchung ist zur Beantwortung der Frage notwendig. Die Antwort auf die Frage hängt immer von individuellen Faktoren ab, genauso wie die Entscheidung für das medizinische Vorgehen. Im Übrigen kann sich die aktuelle Situation auch ändern, so dass eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu einem späteren Zeitpunkt anders ausfallen könnte als jetzt. Prinzipiell läuft die Frage an den betreuenden Kardiologen darauf hinaus, ob ein Herzschrittmacher notwendig bzw, sinnvoll ist oder nicht. Medikamente sind in einer solchen Situation als Dauertherapie in der Regel nicht hilfreich.

Vorhofvergrößerung 09.11.2000

Wie kann ich mir eine Vorhofvergrößerung bei einem Mitralklappendefekt vorstellen.

Der Cardiologe: 
Diese Anfrage wurde von Herrn
Dr. Heribert Brück, Erkelenz, beantwortet

Eine Vorhofvergrößerung kann entstehen,
  • wenn die Mitralklappen verengt ist, d.h. das Blut nicht mehr so leicht aus dem Vorhof abfließen kann
  • oder durch eine Undichtigkeit der Mitralklappe, d.h. es fließt immer wieder Blut von der Kammer zurück in den Vorhof.

In beiden Fällen kommt es zu einer Überlastung des Vorhofs, der sich dann vergrößert. Nach Korrektur des Mitralklappenfehlers kann sich diese Vergrößerung dann wieder zurückbilden.

Ebstein-Anomalie 03.11.2000

Bei einer Untersuchung vor einem Inline-Marathon fand der Arzt ein seltsames Geräusch. Beim Kardiologen stellte sich per Ultraschall dann  heraus, dass ich wohl eine Ebstein-Anomalie habe (wohl etwas Angeborenes). Bei der zweiten Kontrastmittel-Untersuchung ergab sich zudem, dass wohl Bläschen zur anderen Kammer herübertreten. Dazu riet mit der Kardiologe eine Katheter-Untersuchung bei einem Arzt, der mehr Erfahrung mit dieser seltenen Krankheit habe; gegebenenfalls mit einer gleichzeitigen Schließung eines vermuteten Loches. Zu extremen Sport riet er mir natürlich nicht mehr. 

Andererseits sagte er mir: Sie haben ja schon 40 Jahre damit und oft intensivem Sport gut überlebt. Skeptisch war er auch, ob ich nach Katheter oder sogar Operation dann wieder Sport voll treiben kann. "Wenn da einmal operiert ist."  Schließlich hätte ich bisher beschwerdefrei gelebt. Aber es ginge auch um eventuelle Verschlechterungen.

Darauf zielt auch nun meine Frage:

  • Wie wichtig ist eine eingehende Untersuchung? 
  • Kann ich nicht alles so lassen?
  • Wird das Herz noch größer?
  • Wo sind Spezialisten in NRW, BRD?

Der Cardiologe: Diese Anfrage wurde von Herrn Dr. Dr. Roland Klaer, Vorstand des BNK Nordrhein, Köln, beantwortet

Eine genaue Diagnostik ist erforderlich, um einen individuellen Rat zu erteilen. 

Es gibt verschiedene Ausprägungen der Befunde, wobei ggf. ein unterschiedliches Vorgehen ratsam ist. 

Nach einem Herzkatheter sollte bei normalem Verlauf der Untersuchung nach dem üblichen Zeitrahmen der Untersuchung keinerlei Beeinträchtigung aufteten.

Nach einer eventuellen Korrektur des Herzfehlers sollte der Effekt der Massnahme sein, dass Sie sich gefahrloser wieder belasten können. 
Die Entscheidung über ein solches Vorgehen hängt aber von verschieden Faktoren ab, und ist nur durch eine individuelle Untersuchung und über die 
Gesamtbeurteilung des Patienten zu fällen.
Es gibt in NRW und in der BRD einige gute Kardiologen, die die notwendigen Untersuchungen durchführen können.

Loch in der Scheidewand

Mein Arzt hat bei mir ein Loch in der Scheidewand zwischen der linken und rechten Herzkammer festgestellt, bei der Blut von links nach rechts gepumpt wird. Dadurch habe ich eine erhöhte Herzfrequenz und mein Herzschlag setzt ab und zu kurz aus.

Mein Arzt sagte, dass es jetzt darauf ankommt, wie groß das Loch ist, ob der Fehler mittels eines Schirmes oder durch eine Operation behoben wird. 
Meine Frage ist: 
1. Was würde passieren, wenn dieser Fehler nicht behoben werden würde? 
2. Was ist der Unterschied zwischen diesen Behandlungsformen?

Der Cardiologe:

Ein Loch in der Kammerscheidewand muss nur dann verschlossen werden, wenn eine bestimmte Größe überschritten ist. Den Blutfluss über das Loch in der Scheidewand (Shuntfluss) zu messen ist oft schwierig, es werden in der Regel Schätzwerte aus Untersuchungen des Flusses durch Echokardiographie, ggf. auch Schluckecho (transösophagealer Echokardiographie), Herzkatheter (Kontrastmitteldarstellung und Messung der Blutgase) hierzu verwendet. Wesentlich ist oft auch die Bestimmung der Reaktion der Lungengefäße auf den vermehrten Fluss: hier kann es zu einer Steigerung der Druckwerte im Lungenkreislauf und Erhöhung des Widerstandes kommen. Wichtig ist auch Ihre Belastbarkeit. Alles zusammen fließt in den Entscheidungsprozess ein, ob die Notwendigkeit besteht, das Loch zu verschließen. 

Wenn man sich hierzu entschlossen hat, ist bei kleinen Defekten ein Verschluss durch ein Kathetersystem ist heute häufig und in vielen Herzzentren Standard. Erforderlich ist es aber hierzu, dass ein ausreichender Gewebesaum um das Loch herum erhalten geblieben ist, damit das Verschlusssystem ausreichend befestigt werden kann. Oft ist eine genaue Beurteilung, insbesondere im Bereich des Vorhofs, erst durch ein Schluckecho, ggf. auch ein 3-dimensional aufbereitetes  (falls vorhanden, ist sehr zeitintensiv!) Schluckecho möglich. Das Verschlusssystem wird dann über den Katheter eingeführt und befestigt, nach wenigen Wochen (6-10 Wochen) ist es in der Regel von der nachwachsenden Herzinnenhaut bedeckt, sodass dann oft eine Blutverdünnung entbehrlich sein kann.

Loch in der Scheidewand (2)

Mein Arzt hat bei mir ein kleines Loch in der Scheidewand diagnostiziert. Dies wäre angeboren. Bis jetzt habe ich keine Beschwerden, auch nicht bei oder nach sportlichen Belastungen (Mehrstündiges Rennradfahren). Er meinte, das einzige Risiko wäre eine evtl. Entzündung der Scheidewand bei fiebrigen Erkrankungen und operativen Eingriffen (auch Zahnarzt). Deswegen sollte man mit Penicillin und Antibiotika vorbeugen mit Hilfe eines Herzpasses. Ansonsten wäre das völlig harmlos. Kann es sich im Laufe der Jahre verschlimmern (ich bin jetzt 37) und was kann noch passieren? Ist auch eine Operation nötig oder empfehlenswert?

Der Cardiologe:

Ein Loch im Herzen - in der Regel ein Entwicklungsdefekt in der Vorhof- (manchmal auch der Kammer-) Scheidewand ist häufig, hiermit leben etwa 20% der Bevölkerung. Meistens wird der Defekt nicht entdeckt, bedingt durch die begrenzte Darstellbarkeit im Ultraschall und die geringe Wirksamkeit kleiner Defekte für den Kreislauf.

Eine Notwendigkeit zur Operation ist nur bei sehr großen Defekten gegeben, bei denen vom linken Herzen soviel Blut in das rechte Herz und die Lungen gepumpt wird, dass die Lungenstrombahn geschädigt wird. In der Folge kommt es dann zu einer Druckerhöhung im rechten Herzen, einer Umkehr der Strömungsrichtung im Shunt und einer vermehrten Gefahr arterieller Embolien, insbes. auch von Schlaganfällen.
 
Wie Sie berichten hat Ihr Kardiologe aber auf die geringe Wirksamkeit des
Loches im Herzen hingewiesen, so dass Sie eine solche Entwicklung nicht befürchten müssen. Dennoch sollten Sie zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen, am besten in 1 bis 3 jährigen Abständen, zu Ihrem Kardiologen gehen, falls nichts anderes vereinbart wurde. Fehlentwicklungen sind so rechtzeitig zu erkennen.

Loch im Herzen und schneller Puls

Als Teenager wurde bei mir ein Loch im Herz mit Herzgeräusch festgestellt. Einige Jahre später hatte ich eine Nachuntersuchung (allerdings beschränkt auf reines Abhören), wo das Herzgeräusch nicht mehr zu hören war, und man davon ausging, daß das Loch zugewachsen sei.
Nun gehe ich (33) nach dreimonatiger Abstinenz wieder zum Sport (davor regelmäßig dreimal die Woche Sport inkl. Ausdauer). In einem Fitness-Check sollte ich meine Leistungsgrenze herausfinden, jedoch war mein Puls vor dem Sport bereits bei 110, bei geringer Bewegung sofort auf 130, dann 150, so daß ich den Test nicht machen konnte. Ich habe festgestellt, daß es mir nur mit Mühe und sachten Bewegungen gelingt, den Puls auf Ausdauergeräten bei 140/150 zu halten, ansonsten schnellt er sofort nach oben. 

Bei Tätigkeiten wie z.B. "kurz dem Bus hinterherlaufen" kriege ich sofort krampfartige Schmerzen im Kiefer und bin völlig außer Atem. Auch mein Tagespuls liegt zwischen 90 und 110, der Blutdruck ist jedoch normal. Könnte dies einfach nur an meiner Untrainiertheit liegen, oder würden Sie mir raten, sicherheitshalber den Arzt aufzusuchen?

Der Cardiologe:

Ihr schneller Puls kann natürlich am Trainingsmangel liegen. Dennoch sollten Sie einen Kardiologen aufsuchen, bevor Sie Ihr Trainingsprogramm starten.
Das bloße Abhören reicht zur Diagnostik eher nicht aus, um ein bedeutsames "Loch im Herzen" (Vorhofseptum- oder Kammerseptum- Defekt) auszuschließen.

Offenes Foramen ovale 
(Vorhof-Septum-Defekt)

Ich bin 31 Jahre alt, hatte mit 16 Jahren eine tiefe Beinbeckenvenenthrombose. Diese wurde operativ entfernt, ist aber leider einige Tage später rethrombosiert. Eine Lyse hat nicht ganz angeschlagen. Unter Gerinnungshemmern bekam ich dann einen rechtshirnigen Print, der aber wieder weg ging und keine bleibenden Schäden hinterlassen hat. Darauf wurde das offene Foramen durch Schluckecho diagnostiziert. Das war vor 15 Jahren. Damals wurde es auch nicht geschlossen. Vor 6 Jahren hat man eine apc-Resistenz im Blut festgestellt. Sie ist von meinem Vater vererbt. Ich bin einmal im Jahr in der Uniklinik zum check up. Ich trage Thrombosestrümpfe und treibe Sport, rauchen tue ich auch nicht mehr. Die letzte Untersuchung beim Kardiologen ist 2 Wochen her und es ist alles in Ordnung. Das Foramen konnte er nicht sehen.

Jetzt zu meiner Frage. Mein Internist hat mir den Vorschlag gemacht, ich sollte ein Schluckecho machen lassen, um festzustellen wie groß das Loch ist, um es dann evtl. schließen zu lassen. Er meint, dass ich alle Riskofaktoren hätte ,deshalb wäre es besser vorzubeugen. Außerdem war er vor kurzem bei einer Fortbildung zu diesem Thema. Ich möchte mir ungern ein Schluckecho machen lassen, weil das eine sehr unangenehme Untersuchung ist, aber wenn es sinnvoll ist, würde ich es machen lassen. Aber das Loch zu schließen, ist für mich doch ein großer Eingriff und davor hätte ich auch Angst. Meinen Sie, dass es sinnvoll ist, eine solche Untersuchung machen zu lassen? Und ist die Schließung des Loches ein gefährlicher Eingriff?

Der Cardiologe:

Sie sprechen eine sehr interessante Problematik an, über die derzeit einige Studien laufen und zu der in den letzten Jahren und Monaten wesentliche Fortschritte gemacht wurden. 

Ein offenes Foramen ovale oder ein Vorhofseptumdefekt sind häufig, treten bei etwa 25-40% der Bevölkerung auf und haben an sich keinen Krankheitswert. Nach einer TIA /PRINT sieht das anders aus, wenn anzunehmen ist, dass eine Embolie mit Ursprung aus dem venösen System, insbesondere dem Bereich der Becken- /Beinvenen hierfür verantwortlich sind. Es ist insbesondere dann zu einem Verschluss zu raten, wenn ein erhöhtes Rezidivrisiko für ein embolisches Ereignis anzunehmen ist. Das ist bei Ihnen eindeutig der Fall: Sie haben eine APC-Resistenz und haben durch Ihre stattgehabte Thrombose (ohne ersichtliche Ursache wie Bettlägerigkeit, Schwangerschaft o.ä.) dokumentiert, dass ein erhöhtes Thrombembolie-Risiko besteht. Die Gefahr eines Rezidivs ist somit groß, es besteht grundsätzlich die Indikation zum Verschluss des Vorhofseptumdefekts. 

Auch bei Tauchern mit häufigen Tauchgängen besteht grundsätzlich ein erhöhtes Risiko cerebraler Embolien bei offenem Foramen ovale. Es wird deshalb diskutiert und teils auch schon standardmäßig bei Tauchern geraten, ein offenes Foramen ovale schließen zu lassen. 

Die Standardmethode ist heute der interventionelle Verschluss durch Katheter mit Hilfe eines Schirmes. Voraussetzung ist die Darstellung des Defekts im transösophagealen Echo /Schluckecoh : Hier muss die Größe und Lage des Defekts sowie insbesondere auch die Breite des Septumrestes bestimmt werden. Nur hierdurch kann der optimale Verschluss durch den verwendeten Schirm mit Pfropfen gewährleistet werden. 

Nach dem Eingriff ist im Regelfall lediglich für 6 Monate Acetylsalicylsäure /ASS und in den ersten 2 Monaten zusätzlich Clopidogrel-Einnahme erforderlich. 

Einzige Ausnahme, die auch Sie betrifft: die APC-Resistenz. Hier ist in der Regel eine Dauer-Antikoagulation zu empfehlen. Ein Zentrum mit ausreichender Erfahrung in der Durchführung der Methode ist das Herzzentrum NRW in Bad Oeynhausen, Ansprechpartner sind u.a. Dr. Faßbender und Prof. Seggewiss.

Alternativ wird von chirurgischer Seite der operative Verschluss angeboten, der ein seit Jahren erprobtes Standardverfahren mit sehr geringen Komplikationen und optimalem Erfolg darstellt. Zu bedenken ist hierbei jedoch die Notwendigkeit einer "großen" Operation. Für die Operation spricht die langjährige Erfahrung mit diesem Vorgehen und der gut belegte Dauererfolg der Methode.

HOCM

Als betroffener Vater - mein HOCM-erkrankter Sohn ist 8 Jahre alt - bin ich an Informationen über Erfahrungen über die neue Möglichkeit der Behandlungsmethode TASH (bzw. PTSMA) in Bezug auf Kinder interessiert.

Der Cardiologe:

Die Spezialisten in Deutschland für Ihre Frage sind Herr Prof. H. Seggewiss im Herzzentrum NRW Bad Oeynhausen und Herr PD Dr. Sieverding, Uni Tübingen. Nach Auskunft von Prof. Seggewiss bestehen in Bad Oeynhausen Erfahrungen mit TASH bei Jugendlichen bis 13 Jahr, bislang wurde eine TASH dort 15 Mal bei Jugendlichen unter 20 Jahren durchgeführt. In dieser Gruppe wurde keine Schrittmacher-Implantation erforderlich, die bekannteste Komplikation ansonsten. Dieses Problem scheint auch ansonsten altersabhängig zu sein, bei Patienten < 40 Jahren wurde bislang nur 1 Schrittmacher-Implantation erforderlich. Ansonsten liegt dieses Risiko derzeit bei <5%.  Prinzipiell ist eine TASH auch bei Kindern möglich, hierzu muss die Arterie jedoch so weit sein, daß ein Katheter mit 6 F Lumen problemlos applizierbar ist. Für Ihren Sohn ist zu raten, dass Sie Kontakt mit einem der beiden Zentren aufnehmen und Ihren Sohn dort mit der entsprechenden Fragestellung vorstellen, ggf. nach Konsultation Ihres örtlichen (Kinder-) Kardiologen.

Herzgeräusche

Bei meiner Tochter 9 Jahre wurde bei der letzten Untersuchung festgestellt, dass Herzgeräusche vorhanden sind, die dort nicht hingehören. Wir wurden zu einem Kinderkardiologen verwiesen, der aber erst in 2 Wochen einen Termin frei hat. Meine Tochter hatte noch nie irgendwelche Probleme mit dem Herzen und vor drei Monaten hat unser Haus-Kinderarzt sie gründlich untersucht und nichts auffälliges festgestellt.   Was kann diese bedeuten?  Sie hatte vor kurzem einen Infekt.

Der Cardiologe:

Herzgeräusche bei Kindern sind sehr häufig und in der Regel völlig harmlos. Möglicherweise hat Ihr Hausarzt ein Geräusch gehört und dieses als noch normal empfunden, es Ihnen gegenüber nicht erwähnt - doch genau kann ich das auch nicht sagen. Natürlich kann es zu einer Beteiligung der Herzklappen bei einem Infekt kommen, so dass es zu einer Klappenschädigung und einem entsprechenden Geräusch kommt. Sie sollten aber die 14 Tage bis zu der Untersuchung durch den Kinderkardiologen in Ruhe abwarten, wenn 
  • Ihr Kind kein Fieber mehr hat (bitte zunächst mehrfach täglich messen)
  • Ihr Kind keine Luftnot, Herzrhythmusstörungen oder sonstige ernsthafte Befindlichkeitsstörungen hat

Ballondilatation bei der Fallotschen Tetralogie

Inwieweit ist eine Ballondilatation der Pulmonalklappe bei einer Fallotschen Tetralogie sinnvoll, angebracht, abzulehnen oder einfach falsch? Oder anders gesprochen, gibt es Literatur, Stuidien oder andere Informationen die das Thema Fallotsche Tetralogie und Ballondilatation zum Thema haben? Für eine Antwort wären ich Ihnen sehr verbunden.

Der Cardiologe:

Eine Ballon-Dilatation der Pulmonalklappe bei Fallot-Tetralogie halte ich überhaupt nicht für sinnvoll: Die Pulmonalarterien-Stenose schützt die Lungenstrombahn vor eine Schädigung durch den erhöhten Druck, es kommt bei Abwesenheit der Pulmonalarterien-Stenose zur Druckerhöhung. Zum Schutz der Lungenstrombahn wird manchmal sogar ein "Banding", eine Verengung, künstlich angelegt.Lesen Sie den Bericht der Patientin mit pulmonalarterieller Hypertonie auf unserer Patienten-Startseite hierzu.

Trikuspidalinsuffizienz - wie weit darf sich das Kind belasten?
08.03.06

Unsere Tochter (geboren 1999) kam mit einer Lungenhypoplasie links zur Welt.Wir sind in ständiger med. Betreung der MHH sowie einer Kinderkardiologin.

Bei der letzten kardiol. Untersuchung wurde eine Pulmonalinsuffizienz I bis II Grades, sowie eine Trikuspidalinsuffizienz III.Grades (letztes Jahr II.Grades) bestätigt.

Nun ist unsere Frage, wie weit kann unsere Tochter sich belasten?
Ist eine OP erforderlich?

Der Cardiologe:   

Normalerweise bedeutet eine geringe Pulmonalinsuffizienz sowie geringe bis mittelgradige Trikuspidalinsuffizienz keine Einschränkung der Belastbarkeit.

Die Beurteilung der Trikuspidalinsuffizienz mal als II° und mal als III° muss übrigens keine Verschlechterung bedeuten, sondern ist auch etwas von der "Tagesform" von Arzt und Patient abhängig. Sie sollten dies aber mit den betreuenden Kinderkardiologen besprechen.

Supraventrikuläre Extrasystolen beim Ungeborenen
12.12.05

 

 

Ich bin in der 29. SSW und mein Arzt hat bei der detaillierten Ultraschall-Untersuchung bei meinem ungeborenen Baby teilweise SVES (ca. bei jedem 20. Schlag; Anm. d. Red.: Supraventrikuläre Extrasystole ist eine vorzeitige Kontraktion des Herzmuskels im Bereich des Herzvorhofes) festgestellt. Mein Arzt möchte den Fall weiter beobachten, jedoch momentan keine weiteren Untersuchungen bei einem Herzspezialisten anordnen.

Meine Fragen sind:

Welche Konsequenzen / Probleme ergeben sich durch die SVES bei meinem Kind?
Was muß ich während der weiteren Schwangerschaft und Geburt beachten, um mein Kind nicht zu gefährden?

Als Hintergrundinfo: Meine Schwester hat einen sechsjährigen Sohn mit hypoplastischem Linksherz (Anm.d. Red.: Beim Hypoplastischen Linksherz-Syndrom (hypoplastisch = unterentwickelt), handelt es sich um mehrere miteinander vergesellschaftet auftretende Fehlbildungen des Herzens und der angeschlossenen Hauptschlagader. Das hypoplastische Linksherz ist durch eine vollständige Ductusabhängigkeit (also den Blutdurchfluss durch eine kleine Gefäßverbindung, den Ductus arteriosus Botalli) charakterisiert).

Der Cardiologe:   

Ihre kann Ihre Sorge gerade bei der fam. Vorgeschichte gut verstehen. Bei Zweifeln würde ich mich an eine Kinderkardiologie wenden, dies auch zur persönlichen Beruhigung. Sprechen Sie doch noch einmal mit Ihrem Hausarzt über Ihre Bedenken.

Ventrikuläre Tachykardie beim 12 Jährigen - was tun?
16.11.05

 

Bei meinem jetzt 12- jährigen Sohn wurden vor zwei Jahren ventrikuläre Tachykardie festgestellt. Da unser Kinderkadiologe das Langzeit-EKG und das Belastungs-EKG (ventrikuläre Extrasystolen bis zum Bigeminus=Sonderform der vertrikulären Extrasystolen) meines Sohnes nicht richtig auswerten konnte, schickte er es ins Herzzentrum.

Von da erhielten wir nur, dass unser Sohn für den Rest seines Lebens 1x 2 Betablocker nehmen muß und keinen Sport mehr treiben darf. Auf die Frage hin, ob wir unseren Sohn mal im Herzzentrum untersuchen lassen sollen, erhielten wir nur die Antwort: Nein, sie könnten auch keine anderen Untersuchungen machen wie unser Kinderkadiologe.

Wir sind natürlich sehr verunsichert, da wir nicht wissen was wir machen sollen. Leider haben wir im Internet auch noch nicht viel über diese Art Herzrhythmusstörungen erfahren, da es sie wohl nur selten gibt.

Sollten wir noch einen anderen Kadiologen aufsuchen?

Der Cardiologe:   

Wichtig sind bei Rhythmusstörungen auf jeden Fall regelmäßige Verlaufsuntersuchungen durch den Kinderkardiologen. Wenn die Arrhythmie mit Betablocker gut eingestellt ist, kann eine solche „ungefährliche“ Therapie sicherlich problemlos fortgeführt werden, sollte aber bezüglich Notwendigkeit, Dosierung und Effektivität kontrolliert werden. Aussagen wie „für den Rest des Lebens“ halte ich nicht für sehr hilfreich …

Ist hoher Puls im Alter von 14 Jahren gefährlich?
17.11.04

Mein Sohn, 14 Jahre alt, hat seit ca. 3 Jahren einen Ruhe-Puls von 100.
Ich mache mir große Sorgen, der Kinderarzt reagiert auf meine Anfragen mit einem "ist normal". Somit meine Frage: Ist ein Ruhe-Puls von 100 bei normalem Blutdruck gefährlich?

Der Cardiologe:   

Der individuelle "normale" Puls kann sehr unterschiedlich sein, nimmt mit zunehmendem Alter ab, insofern kann ein Puls von 100 /min im Alter von 14 Jahren völlig normal sein.

Wichtig sind normale Belastbarkeit, ausreichendes Training bei Ihrem Sohn. Ihr Hausarzt /Kinderarzt hat sicher auch schon einmal auf das Herz gehört ...

Funktionsstörung der rechten Herzklappe
20.04.04

 

Bei meiner 14 jährigen Tochter wurde bei der Vorsorgeuntersuchung, im Rahmen eines EKG festgestellt, dass die rechte Herzklappe nicht (mehr?) funktioniert und die linke Herzklappe deshalb überlastet ist. Sie wird nun zu einem Herzspezialisten überwiesen.

Da ich mir große Sorgen um die Gesundheit meiner Tochter mache, wende ich mich heute an Sie, in der Hoffnung, Sie können mir die medizinischen und lebensalltäglichen Dinge erklären, die nun auf meine Tochter zukommen werden.

Sie ist 170 cm groß, wiegt ca. 75 kg (Übergewicht!) und hat häufiger Husten, der aber nicht immer auf eine Erkältung zurückzuführen ist/war. Außerdem bekommt sie bei sportlicher Betätigung (sie treibt außer 1x wöchentlich Reiten, keinen regelmäßigen Sport) sehr schnell einen hochroten Kopf und weißliche Lippen. Mir sind/waren bis zum Zeitpunkt o.g. Diagnose keinerlei Vorfälle oder Reaktionen meiner Tochter bekannt, die auf dieses Herzproblem hingewiesen hätten.

Der Cardiologe:   

Verständlicherweise machen Sie sich Sorgen um Ihre Tochter. Leider kann man aber aus der Beschreibung keine (Verdachts-) Diagnose stellen.

Ich würde Ihnen raten, in diesem Fall zusammen mit Ihrer Frau und Ihrer Tochter zum Kardiologen zu gehen und sich die Situation erklären zu lassen - möglichst auch unter Erklärung der Ultraschall-Bilder am Gerät.

Atemabhängige Herzrhythmusstörung
12.01.04

Unsere Tochter wegen der Entfernung der Rachenmandel operiert werden. Der Kinderarzt hat deswegen ein EKG geschrieben, aufgrund dieses EKG meint der Anästhesist, dass sie eine atemabhängige Herzrhythmusstörung hat. Infolge dessen wäre die Narkose lebensgefährlich.

Können Sie mir raten, ob ich einen Kinderkardiologen aufsuchen soll oder meinem Kinderarzt glauben kann, dass es sich hierbei nur um wachstumbedingte Störungen handelt?

Der Cardiologe:   

Die Bedeutung der Rhythmusstörung hängt von ihrer genauen Beschreibung ab, diese reicht in Ihrem Fall nicht aus. Bei Zweifeln sollten Sie sich doch vorher an einen niedergelassenen Kardiologen wenden und dort zumindest EKG, Langzeit-EKG und Herzecho schreiben lassen ... Dieses ist in der Regel auch kurzfristig möglich ...

Hoher Ruhepuls
03.12.03

 

Unsere 3,5 jährige Tochter erwähnt in letzter Zeit häufiger, dass ihr Herz so doll schlage. In der Tat haben wir auch das Gefühl, dass man beim bloßen Auflegen der Hand das Herz deutlich spürt.

Heute haben wir ihren Ruhepuls gemessen, der in etwa 120 Schläge pro Minute betrug.

Unsere Frage:
"Wie hoch darf der Ruhepuls bei Kindern sein?
Was ist noch akzeptabel und wann müssen wir einen Arzt konsultieren?
Was könnte die Ursache für einen zu hohen Pulsschlag sein?"

Unsere Tochter hat in letzter Zeit kaum Appetit, außer morgens, wenn es Milch und Honigtoast gibt, ansonsten isst sie nicht gut. Wir haben dem bisher nicht allzu viel Bedeutung beigemessen, da sie sich ansonsten ganz normal entwickelt.

Der Cardiologe:   

Ein Ruhepuls von 120 /min ist doch auch mit Bezug auf das Alter sehr hoch, hier würde ich einen Puls von etwa 80 für adäquat halten - bei der Pulsfrequenz bestehen jedoch ausgeprägte individuelle Unterschiede.

Neben einer Überfunktion der Schilddrüse und einer Infektion können natürlich auf Herzprobleme ursächlich sein. Sprechen Sie zunächst mit Ihrem Kinderarzt...

Zu niedrige Herzfrequenz. Woran liegt es?
12.11.03

In den letzten Wochen wurden bei meiner Tochter (8 Jahre) zwei EKG`s gemacht. Neben Arrythmie, die in ihrem Alter wohl noch atmungsabhängig ist, wurde auch eine zu niedrige Herzfrequenz festgestellt. Sie hat 60, normal wäre aber ca. 90.
Was kann diese niedrige Herzfrequenz bedeuten?

Der Cardiologe:   

Die Herzfrequenzen sind sehr situationsabhängig. Falls Sie Zweifel an der Gesundheit Ihres Kindes haben, sollten Sie es einem Kardiologen vorstellen, insbesondere eine Echokardiographie durchführen lassen.

Kann Cortison schuld an der Kardiomyopathie sein?
29.10.03

 

 

 

 

Meine 4 Monate alte Tochter bekam im Alter von 6 Wochen, Gewicht
4750 g, wegen eines Hämangioms Cortison ( 2 x 5mg täglich ) verabreicht.

Bei der U3 war meine Tochter sehr übernervös, da sie sehr empfindlich ist. Ihr Puls war auf 240. Mein Kinderarzt überwies mich zu einer Kinderkardiologin. Damaliger Befund kleinen perimembranösen Ventrikelseptumdefekt. Das linke Ventrikel war zu diesem Zeitpunkt in Struktur und Funktion nicht auffällig. Als meine Tochter 14 Wochen alt war, mußten wir zur Nachkontrolle, die Kinderkardiologin überwies uns sofort in die selbe Klinik, wo meine Tochter wegen des Hämangioms behandelt wurde. Die Cortisondosis war zu diesem Zeitpunkt ( seit 10.09.03 reduziert ) 2 x 2 mg. Plötzliche Diagnose war:

  • Dilatative Kardiomyopathie
  • Spontanverschluß eines perimembranösen Ventrikelseptumdefekts mit Ventrikelseptumaneurysma
  • Diskrete rechtsventrikuläre Ausflußtraktobstruktion

Nach 2 wöchigem stationären Krankenhausaufenthalt mit sämtlichen Untersuchungen auch Familienuntersuchung ( ohne Befund ) ist noch nicht geklärt, woher meine kleine Tochter diese Erkrankung hat. Cortisonschäden wurden von der Hämotologie ausgeschlossen. Zwei von sechs Kardiologen, die in der Klinik tätig sind, schließen nicht aus, dass die Cortisontherapie Schuld an der Erkrankung ist. Die Cortisontherapie wurde ausschleichend beendet.

Meine Frage nun an einen Kardiologen, der nicht an dieser Klinik praktiziert:
Kann Cortison schuld an der Erkrankung meiner Tochter sein und sollte das Medikament in ihrem Körper abgebaut sein, besteht für uns die Hoffnung auf Genesung???

Der Cardiologe: 
 

 
Mir ist nicht bekannt, dass Cortison selbst als direkte schädigende Wirkung eine dilatative Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung) verursachen kann. Lediglich in Spezialfällen, etwa wenn eine Virusinfektion des Herzmuskels vorhanden ist, kann die Abwehrreaktion des Körpers gegen diese Viren behindert werden und die Virusinfektion kann den Herzmuskel weiter schädigen. Dies ist aber ein Spezialfall, der nur durch eine Biopsie aus dem Herzmuskel geklärt werden kann ...

Offenes Foramen ovale. Wie ist die Prognose?
22.10.03

Unser frühgeborener Sohn (28. SSW) ist 14 Wochen alt und hat ein Offenes Foramen Ovale, das in der letzten Untersuchung als ASD II bezeichnet wurde.

Wie ist die Prognose?
Muß er aller Voraussicht nach operiert werden?

Der Cardiologe: 
 

Ein offenes Foramen ovale findet man bei etwa 20% aller Menschen und ist in der Regel nicht bedrohlich. Falls Sie Bedenken haben, insbesondere bzgl. der Größe des Defekts, sollten Sie sich an einen Kinderkardiologen wenden.

Koronarfistel und Schwächezustände bei einem 5jährigen
20.02.2003

Ich habe einige Fragen zu meinem 5 jährigen Sohn. Er hat seit Geburt eine Koronarfistel, die aber nicht sehr groß ist, und mir deshalb auch weniger Sorgen macht.

Mit ca. 9 Monaten bekam er dann noch Asthma dazu, das ist auch nicht ein so großes Problem, da wir es sehr gut unter Kontrolle haben. Er bekommt Sultanol und Fixotide zum inhalieren.

Was mir sorgen macht, sind seine Herzrhythmusstörungen und  zwar hat er ventrikuläre Extrasystolen. Wir haben 1 mal im Jahr ein 24 Stunden-EKG.  Mir kommt aber vor; als wäre das zu wenig. er hat jetzt immer öfter so komische Schwächeattacken. Es beginnt meistens so.  Er wird sehr blass im Gesicht, so wie auch die Lippen ganz blass sind. Dann sagt er, es ist im schwindelig. Er schwitzt extrem stark und hat richtige Schweißperlen am Kopf und am ganzen Körper. Er klagt dann, dass ihm schlecht ist. Diese Sachen kommen immer dann vor, wenn wir kein 24 std. EKG haben. Er möchte dann vom Spielplatz nach hause und legt sich nur mehr ins Bett. Einmal hatte er es in der Früh beim Aufstehen; er ist dann gar nicht aufgestanden. Er blieb dann gleich im Bett. Ich habe natürlich gleich Angst, dass ich mal was übersehe oder ihm mal was passiert. Können diese Rhythmusstörungen zwischendurch zu viele oder schlechte werden. Kann das mal Folgen haben? Mein Sohn schläft in der Nacht ca. 14 std.. Mit weniger Schlaf kommt er nicht aus, wenn er weniger schläft, ist er den ganzen tag total fertig. Mich sprachen fremde Leute an, warum mein Sohn so blass im Gesicht ist, ob ich nicht an die Luft mit ihm gehe. Wir sind viel draußen, im Sommer oft den ganzen tag .

Wir waren jetzt ein paar mal rodeln, nach vier mal den Hügel rauf, wollte er nach hause, er sagte er sei müde und kann nicht mehr. Im Sommer beim schwimmen geht es uns genauso. Beim Eis laufen kann er auch nicht so lange. Rad fahren möchte er gar nicht.  Es fehlt ihm die Kraft. Im Kindergarten turnt er nur mäßig mit.

In der Nacht schwitzt er sehr viel, es ist oft sein Bettzeug ganz nass. Wenn man ihn sieht, fällt es gar nicht so auf, da er ein fröhliches Kind und gescheit ist,  wenn ich mit den Ärzten spreche, kommt es mir oft vor, als würden sie mir nicht glauben. Aber ein Arzt sieht ihm 10 min. und bildet sich sein Urteil. Ich habe oft Angst, dass man mich nicht ernst nimmt und was ist, wenn mal was passiert. Im WIENER AKH (ÖSTERREICH) haben sie mir gesagt, ich sollte dann gleich ein EKG machen, aber bis ich bei einen Arzt bin, ist alles vorbei. Ich habe keinen in der Nähe.

Können Sie mir vielleicht helfen und sagen, was ich noch tun könnte, dass mir jemand glaubt und weiter hilft. Vielleicht gibt es noch weitere Untersuchungen, die man machen kann z. B. ein Belastungs-EKG.

Der Cardiologe: 
 

Sie sollten die Attacken provozieren, wenn Ihr Sohn ein Langzeit-EKG umhat. Wichtig erscheint mir auch, dass Sie sich einen niedergelassenen (Kinder-) Kardiologen suchen, der Ihr Kind kennen lernt, oft reicht die kurze Einschätzung in der Klinik nicht aus, im Alltag sieht dann doch alles ganz anders aus. Wichtig sind neben EKG-Registrierungen insbesondere Echokardiographie-Untersuchungen zur Beurteilung der Herzfunktion.

Aus dem LZ-EKG Befund kann oft nicht viel sagen, die automatischen Bewertungen stimmen in der Regel nicht. Man muss sich das EKG jeweils vor dem Hintergrund der Beschwerden zusammen mit dem Arzt ansehen.

Familiäre Hypercholesterinämie Behandlung bei Kindern
19.09.2002

Unsere beiden Kinder (zwei Jungen 11 und 12 Jahre) haben seit Geburt familäre (nur väterlicherseits) Hypercholesterinämie mit Werten über 400mg/dl. Da mein Mann entsprechend seit Jahren medikamentös behandelt wird und nach seiner vor mehr als 10 Jahren durchgeführten vierfachen Bypass-Operation so gut wie beschwerdefrei lebt, interessiert uns nun, wie unsere Kinder mit beginnender Pubertät behandelt werden sollen.

Müssen bzw. sollen unsere Kinder auch entsprechende Medikamente und Vitamine (Niacin, A-C-E) einnehmen? An wen sollen wir uns mit unseren Fragen eher wenden: an einen Kinderkardiologen oder einen auf pädiatrische Stoffwechselkrankheiten spezialisierten Arzt?

Der Cardiologe: 
 

In einem ähnlich gelagerten Fall wurde von der Lipidstoffwechsel-Ambulanz der Uni Münster bei einem 12-jährigen Jungen Cholestyramin verordnet. Von der Therapie mit CSE-Hemmern wird mangels Erfahrung vor dem 16. Lebensjahr abgeraten. Dann sind Statine /CSE-Hemmer Mittel der Wahl.

Wichtig ! Im Einzelfall ist eine gründliche Labordiagnostik unbedingt erforderlich, Sie sollten sich deshalb an eine entsprechende Stoffwechsel-Ambulanz wenden.

Mit kompletten Linksschenkelblock geboren
19.09.2002

Unser Sohn wurde mit einem kompletten Linksschenkelblock geboren. Was kann dies für Folgen haben. Gibt es Dinge, auf die wir besonders achten sollten. Wo bekommen wir weiter Informationen.

Der Cardiologe: 
 

Sie sollten Ihren Sohn einem Kinderkardiologen vorstellen, falls noch nicht geschehen. Ein angeborener Linksschenkelblock ist selten, sollte abgeklärt werden, muss aber keinen Krankheitswert an sich haben.

Pulmonalklappeninsuffizienz nach operierter D-TGA
11.03.2002

Meine Tochter wurde 1994 im Alter von sieben Tagen an einer D-Transposition der großen Arterien operiert (Switch-Operation). Sie hat die Operation gut überstanden und hat sich seitdem prächtig entwickelt. Die jährlich vorgenommenen Nachsorgeuntersuchungen ergaben stets ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis trotz einer minimalen Aortenklappeninsuffizienz und einer kleinen Pulmonalklappeninsuffizienz. Erst im letzten Untersuchungsbericht (2001) war davon die Rede, daß die Pulmonalklappeninsuffizienz eine gewisse hämodynamische Bedeutung habe. Der rechte Ventrikel sei vergrößert. Medikamente bekommt meine Tochter aber nicht. Die nächste Untersuchung wurde auch erst für 1 Jahr später terminiert. Seitdem mache ich mir große Sorgen, daß meiner Tochter bald eine neue Pulmonalklappe eingesetzt werden muss. Sind diese Sorgen berechtigt? Stimmt es, daß die Insuffizienz der Pulmonalklappe die relativ "harmloseste" Klappeninsuffizienz ist? Wie groß sind die Operationsrisiken? Über Pulmonalklappeninsuffizienzen findet man so gut wie nichts in den einschlägigen Büchern. Eine Antwort würde mir daher sehr weiterhelfen. Besten Dank im Voraus.

Für die Beantwortung der Frage danken wir ganz herzlich:
Herrn Prof. Dr. Meyer
Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Es ist richtig, dass die PI über lange Zeit von dem RV toleriert wird. Gerade nach einer switch - over - Operation einer D-TGA kann der Klappenapparat der PA  über die Zeit in Mitleidenschaft gezogen werden, weil das Lecomte-Manöver für diese Operation nötig ist. Dadurch wird die Lungenstrombahn in die Tiefe hinein frei präpariert und etwas nach vorn gezogen, weil sonst zuwenig Material für die hinten liegende PA bei der TGA zur Verfügung steht - sie muss ja vorn angeschlossen werden. In der Folge retrahiert sich das Aderkonvulut wieder etwas, so dass eine PS/PI entstehen kann, weil die Dorsalflexion zunimmt und einen Sog auf die PA/RVOT-Region ausübt.

Bei Zunahme der PS/PI-Grade wird eine Erneuerung des PA-Ursprungs mit Klappe nötig. Dies geschieht heutzutage bei Kindern ohne großes Risiko mit gutem Langzeitergebnis mit einem Venengraft aus der Rinderjugularis. In Ihrer Anfrage besteht jetzt noch keine Notwendigkeit zu dieser Maßnahme. Es kann gut mit Echo / MRT nichtinvasiv die Entwicklung der betroffenen Gefäßregion bestimmt und beobachtet werden. Auch die Größe und Funktion des RV kann so mit einbezogen werden. Herzkatheter sind wahrscheinlich kaum noch nötig.

Beruhigen Sie Ihre anfragenden Eltern; aber sagen Sie bitte auch, dass eine gute Kontrolle in einem guten Zentrum nötig ist. Der RV ist der thematische Schwerpunkt angeborener Herzfehler in der Zukunft. Er wird immer besser beurteilbar, aber nur in wenigen Kompetenzzentren geht das schon heute. Man braucht dazu optional auch einen hämodynamisch einsetzbaren Kernspintomographen.

Herzrhythmusstörungen beim Kind
26.06.2002

Unser Sohn ist heute 8 Jahre alt. Mit 1 Jahr wurde bei ihm bei einem Kinderarztbesuch Herzrasen festgestellt. Nach einer Woche Klinikaufenthalt wurden wir mit der Diagnose paroxysmale supraventrikuläre Tachycardie entlassen. Als Therapie bekommt er jetzt seit 7 Jahren Sotalex 3-4 mg pro kg-Körpergewicht. Heute nimmt er 80 mg Sotalex verteilt auf drei Tagesdosen. Im Laufe der Jahre traten ca. 1/2-jährlich Tachycardien auf und es wurde dann eben immer die Sotalexdosis wieder dem Körpergewicht angepaßt. Seit 1 1/2 Jahren ist keine Tachycardie mehr aufgetreten und seine Sotalexdosis liegt im Moment mit 80 mg Tagesdosis knapp unter 3 mg pro kg-Körpergewicht. Kann es sein, dass solche Tachycardien auch von alleine wieder aufhören oder müssen wir täglich mit der nächsten Tachycardie rechnen?

Der Cardiologe: 
 

Rhythmusstörungen können irgendwann im Verlauf des Lebens beginnen - und irgendwann nachlassen oder aufhören, ohne daß ein Grund ersichtlich ist. Sie sollten aber eine Änderung der Therapie mit dem Kinderkardiologen oder auch dem Kardiologen besprechen und die natürlich wünschenswerte Dosisreduktion bzw. Beendigung der Therapie durch entsprechende Diagnostik (LZ-EKG, Ergometrie etc.) begleiten lassen. Die Elektrophysiologie hat große diagnostische und therapeutische Fortschritte gemacht ...

Valvuläre Aortenklappenstenose
22.06.2001

Unser Sohn 4,5 Jahre alt, hat von Geburt an eine valvuläre Aortenklappenstenose. Körperlich ist er nicht auffällig, außer wenn er sich extrem belastet, dann muss er sich eher als andere Kinder zurücknehmen. Der Gradient bei der Durchflussmessung ist seit seiner Geburt grenzwertig (50-55), aber nicht kritisch. Dieser Wert hat sich in den letzen 4 Jahren nicht verändert. Bis jetzt wurde seitens der Kinderkardiologen geraten, abzuwarten, bis die Werte schlechter werden und eine weitere Herzkatheteruntersuchung vor der Einschulung vorzunehmen, um dann eventuell etwas zu unternehmen wie z.B. der Ersatz der Aortenklappe. Nun hat sich aber durch Wechsel in der Leitung der Kinderkardiologie eine neue Meinung ergeben, die uns insofern verunsichert, als dass diese Sicht der Dinge konträr zu der alten Empfehlung steht. Es wird uns nun geraten, sobald wie möglich eine Herzkatheteruntersuchung durchführen zu lassen, mit eventuell anschließendem chirurgischen Eingriff zur Entlastung des Herzens. (Schnitt in die Aortenklappe zur Vorbeugung eine Herzinsuffizienz). Die Frage die sich uns stellt: Welcher dieser beiden Wege ist für unseren Sohn der Sinnvollste? Hierbei geht es uns vor allem um die Minimierung der Häufigkeit der chirurgischen Eingriffe im Sinne einer für seine Verhältnisse optimalen Entlastung seines Herzens. 
 

Für die Beantwortung der Frage danken wir ganz herzlich:
Herrn Prof. Dr. Meyer
Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Ein kleiner Junge mit einer Aortenklappenstenose mit einem Gradienten von ca. 50-55 mmHg ist regelhaft nicht gefährdet, sollte jedoch nicht zu sehr belastet werden (Leistungssport mit Konditionstraining etc, nicht erlaubt). Mit 4 - 5 Jahren ist der Klappenring wahrscheinlich noch gar nicht groß genug für eine Klappenprothese, sodass die Politik des bisherigen Zuwartens in den meisten Kliniken mitgetragen würde. Dennoch bleibt zu erwähnen, dass in einigen Fällen (selten) plötzlich der Tod eingetreten ist - nicht selten bei sportlichen Belastungen und kurz danach. Eine rasche Herzkatheteruntersuchung macht nur Sinn, wenn eine kurzfristige therapeutische Konsequenz gezogen werden soll und muss. Hier ist zu fragen, ob durch das Wachstum vielleicht der Gradient größer geworden ist, weil die Wachstumsgeschwindigkeit des Klappenringes niedriger ist als die der übrigen Organe. Wenn die Doppler-Untersuchungdies ergäbe, so sollte katheterisiert werden. Im anderen Falle bietet sich eine MRT - Untersuchung an, um durch eine zweite nicht invasive, unabhängige Methode eines weiteres Zuwarten zu gerechtfertigen. Frühere PET-Untersuchungen zur Analyse der Herzzellfunktion waren wegen fehlender Normwerte und methodischer Probleme (Auflösungsvermögen etc.) nicht effektiv. Dies ändert sich z.Zt., sodass auch diese Methode hilfreich eingesetzt werden kann. Beide Methoden sind im HDZ NRW und woanders einsetzbar. 1. operative Maßnahme ist die Kommissurotomie der Aortenklappenstenose ist. In vielen Fällen gelingt eine Minderung des Gradienten, sodass das Kind größer werden kann. Manchmal kommt es leider nicht dazu, weil dann die Klappenringhypoplasie so groß ist, dass die Kommissurotomie ineffektiv sein muss. Dies gilt erst recht dann, wenn den Klappe zweizipfelig oder so verkrüppelt ist, das gar keine Kommissuren mehr vorhanden sind. 
Es gibt noch viel mehr zur Aortenstenose zu sagen. Man darf nicht die subvalvuläre Region vergessen und bei der Sorge um eine drohende Herzinsuffizienz müsste auch über die therapeutische Option der Ross-Prozedur (eigene Pulmonalklappe in Aortenposition und Rindervenenkonduit / homograft in Pulmonalposition ) nachgedacht werden, wenn der Klappenring für eine Prothese noch zu klein sein sollte. Dies sollte jedoch nicht im Internetraum, sondern persönlich mit den Eltern besprochen werden - das gilt auch für die Begrenzung der operativen Eingriffe über die Lebenszeit. Sie sehen, es ist nicht so einfach, per Internet Rat zu geben und ich hoffe, dass die Eltern zu den Informationen mit den behandelnden Ärzten sprechen oder eine 2.Meinungen einholen, wenn nötig.

Scimitar Syndrom
22.06.2001

Meine Frage war zu folgender Situation: Im November 1989 musste ich mich einer kardio-chirurgischen Total-Korrektur einer Scimitar-Anomalie (komplette Transposition der rechten Lungenvene mit Einmündung in die V.cava inferior und Links-Rechts-Shunt von 54%) unterziehen. Vor der Operation gab es keine Anzeichen auf die Anomalie, nur ein "Schönheitsfehler" auf dem Röntgenbild. Ich war vorher, wie auch nach der OP voll belastbar und habe "eigentlich" keine Probleme. Beim Surfen durchs Internet, bin ich auf Ihre Seite gestoßen und habe dort in, aus meiner Leihensicht, ähnlichen Fällen über Komplikationen nach längerer Zeit, gelesen. Das hat mich natürlich beunruhigt. Deshalb meine Frage, zum heutigen Stand der Medizin, habe ich Grund, beunruhigt zu sein ? Können Komplikationen auftreten, selbst nach so langer Zeit, oder vielleicht gerade deswegen ? Ich bedanke mich für Ihre Antwort und bin 'auch gerne bereit auf Anfrage Ihnen nähere Informationen zukommen zu lassen. 

Für die Beantwortung der Frage danken wir ganz herzlich:
Herrn Prof. Dr. Meyer
em. Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Der Patient teilte nicht sein Operationsalter mit, sodass nicht bekannt ist, ob er mehrere Jahrzehnte mit dieser Fehlbildung gelebt hat. Dann könnte seine rechte Herzseite durch den Fluss in der Folge der Fehlmündung so belastet worden sein, dass er mit Spätfolgen an der Kammermuskulatur resp. mit Sinusrhythmusverlust zu rechnen hätte. Ist er als Kind oder Jugendlicher operiert worden, so dürfte er mit diesen Folgen nicht zu rechnen haben. Er sollte sich regelmäßig kontrollieren lassen, um eventuelle Veränderungen im Nahtgebiet zu erfassen. Hierzu bietet sich gut MRT an, weil die Lungenvenenmündungen sehr gut abgebildet werden können. Wir haben einen "hämodynamischen" MRT, der auch das HZV und Shunts erfassen kann.

Verengung der Pulmonalklappe
13.06.2001

Wir sind heute zum Kinderarzt gegangen, um die U 3-Untersuchung meiner Tochter machen zu lassen. Nachdem der Kinderarzt Geräusche im Herz festgestellt hat, sind wir zum Kinderkardiologen gegangen. Er hat bei ihr eine  Pulmonalklappenstenose bzw. Pulmonalklappenverengung festgestellt. Er hat vorgeschlagen ein paar Wochen abzuwarten und mit einer Ballondilatation einzugreifen, wenn es nicht besser werde. (Er hat einen Druckunterschied von 40 festgestellt)
  • Wie gut sind die Erfolgschancen bei so einem Eingriff?
  • Ist so etwas überhaupt notwendig?
  • Was sind die Risiken?

Für die Beantwortung der Frage danken wir ganz herzlich:
Herrn Prof. Dr. Meyer
Direktor der
Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Eine Pulmonalstenose (= Verengung der Lungenschlagaderklappe) bei einem jungen Kind sollte von einem Kinderkardiologen angesehen werden, um die Diagnose zu sichern und um den Stenosegrad festzulegen. Bei einem Gradienten über Klappe von < 40 mmHg ist in diesem Lebensabschnitt ein Zuwarten gerechtfertigt. Sollte durch das Wachstum des Kindes der Gradient größer werden, weil das Klappenwachstum durch den angeborenen Strukturdefekt der Klappe  zurückbleibt,  ist eine Ballondilatation angezeigt, da sonst die Kammer hypertrophiert (= die Wände dicker werden). Das Kind bedarf der 3-monatigen Kontrolle mit der Doppler- Echokardiographie.
Das Risiko eines solchen Eingriffs ergibt sich aus der Sedierung/Narkose, die bei einem kleinen Kind nötig ist. Des weiteren ist der lokale Zugang transcutan durch die vena femoris (= zum Herzen führende Blutrückstromader) zu bedenken und schließlich kann der Klappenring Schaden nehmen. Aus der Herzkatheterstatistik aller Kinderherzkatheterlabors geht hervor, dass in summa der Eingriff von den Kindern gut toleriert wird. Bei kleinen Kindern sollte er von kundigen Kinderkardiologen vorgenommen werden.
Nicht selten besteht eine subvalvuläre (=infundibuläre) Mitreaktion resp. eigenständige Verengung dort und kann zusätzlich oder differentialdiagnostisch allein bestehen. Dies ist für die Indikation (=Anzeigenstellung) zur Ballondilatation zu berücksichtigen. Man bedenke bitte auch, dass ein Vorhofscheidewanddefekt eine relative Pulmonalstenose hervorruft.

"Truncus arteriosus communis 4"

Ich habe eine Frage betreffend meines Herzfehlers "Truncus arteriosus communis 4".

Und zwar wurde ich 4mal im Alter von 8, 9 und 12 Jahren in Birmingham Alabama (USA) vom Ärzteteam Prof. Dr. John W. Kirklin operiert worauf es mir auch viele Jahre blendend ging. Mittlerweile bin ich 28 Jahre alt und nicht mehr in der Lage ohne große Anstrengung einige Meter zu gehen gleiches gilt auch  bei mir im Ruhezustand (liegend).

Ich bin schon mehrere male mit meinem überwachenden Arzt in Kontakt getreten und habe ihm von meiner Leistungssenkung berichtet leider bisher ohne Erfolg.

Ist es so schwierig diesen Herzfehler erneut zu korrigieren oder schläft mein Arzt bloß? Da ich mittlerweile immer mehr Leistungseinbußen habe, frage ich sie, welche Klinik ist im Stande diese erneute Korrektur durchzuführen. Oder wäre mir mit einer Organtransplantation geholfen (soweit ich weiß, müsste  meine Lunge mit transplantiert werden, da diese auch in Mitleidenschaft gezogen ist.)

Für die Beantwortung der Frage danken wir ganz herzlich:
Herrn Prof. Dr. Meyer
Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Der angeborene Herzfehler "Truncus arteriosus communis Typ IV" ist ein sehr komplexer Herzfehler, bei dem die Trennung von Aorta und Pulmonalarterie unterblieben ist, ein obligatorischer Kammerscheidewandefekt von dem nicht aufgetrennten Truncus mehr oder weniger überritten wird und eine sog.Truncusklappe mit meistens mehr als drei Segeltaschen besteht. Sie hält nicht immer lange dicht. Die zentrale Lungenschlagaderportion ist nicht, wenig oder hypoplastisch ausgebildet und überwiegend aus der descendierenden Aorta entspringen meistens mehrere Gefäße (Arterienstern), die den funktionellen Lungenkreislauf darstellen. Es kommt dementsprechend zu partiellen Hypertonusgebieten, meistens jedoch zur Minderdurchblutung der Lunge. In früheren Jahren konnte ausschließlich hilfsoperativ durch sogenannte Gefäßanastomosen (aortopulmonal) eine Durchblutungsverbesserung der Lunge bei Cyanosezunahme erreicht werden - manchmal leider mit der Folge des späteren Hypertonus im nachgeschalteten Versorgungsgebiet - abhängig von der Anastomosengröße. Im Laufe der ersten 2 Lebensjahrzehnte der Träger der Erkrankung nimmt in der Regel die Cyanose zu und gleichsinnig die Leistung der Herzarbeitsmuskulatur ab. Das Herz dilatiert und eine kritische Lebenssituation kann die Folge sein.

Ihr Patient ist wahrscheinlich in dieser Situation. Der Versuch einer Unifokalisierung könnte stattgefunden haben ( J.Kirklin). Eine weiterführende oder erneute korrigierende Maßnahme ist wahrscheinlich kaum noch möglich; dennoch muss durch eine Herzkatheteruntersuchung - vorher vielleicht Cardio-MRT - die Lungenstrombahnrückentwicklung, der evtl. partielle Hypertonus belegt werden und die Ventrikelfunktion gemessen werden. Falls noch eine sogenannte Unifokalisierung, d.h.: Schaffung einer direkten Verbindung oder Verbesserung vorhandener Gefäßanlagen (Voroperationen) der Lungenstrombahn mit den Ventrikeln, möglich ist - manchmal in mehreren Schritten - kann dies versucht werden. Der Eingriff wird heute bei Kindern versucht und hat immer noch ein hohes Risiko. Ansonsten ist eine einfache Herztransplantation nicht möglich, sondern die Lunge oder Teile müssen mit transplantiert werden, da die gesunde und normal belastete rechte Spenderherzkammer den erhöhten Widerstand der Empfängerlungenstrombahn akut post HTx nicht überwinden kann. Die Prognose der HLTx ist noch nicht so gut wie die der alleinigen HTx. Die Paket-Transplantation ist jedoch bei Versagen von Herz und / oder Lunge die einzige Überlebensmöglichkeit.

Sie und Ihr Patient sehen, daß die Lage ernst ist und der "Doktor" wahrscheinlich nicht "schläft", sondern besorgt ist - hoffentlich. Wir haben eine interdisziplinäre Sprechstunde für Jugendliche und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern, bitte kontaktieren Sie diese (05731 971143 Dr. Beerbaum anpiepen lassen und mit ihm sprechen). Es erfolgt dann auch das evtl. Screening vor einer Organtransplantation, wenn nötig. Grüßen Sie bitte Ihren Patienten; er soll bitte nicht zögern, sich zu melden!

Offenes Foramen ovale
verschließen?

Unsere 2-jährige Tochter hat einen Defekt auf der Vorhofebene, Durchmesser max. 5 - 6 mm, im Bereich des Foramen ovale. Die Anatomie ist sonst normal. Laut Befund handelt es sich um ein weites Foramen ovale oder einen Vorhofseptumdefekt vom Secundumtyp mit geringem Links-Rechts-Shunt. Bitte klären Sie uns über die Vor- und Nachteile bei einem Verschluss durch Occluder auf. Insbesondere beschäftigen uns die folgenden Fragen:

1.) kann überhaupt auf einen Verschluss verzichtet werden?

2.) wie hoch sind Risiken und Folgeerscheinungen/krankheiten bei Verschluss

3.) müssen nach Verschluss Medikamente langfristig eingenommen werden, wenn ja, Nebenwirkungen?

4.) hält dieser Verschluss ein Leben lang? Gibt es Studien darüber? Wenn ja, wo?

5.) Welches Schirmchen wird wann empfohlen?

6.) Bis wann ist ein natürlicher Verschluss denkbar?

Wir bitten um ernsthafte Beantwortung und bedanken uns jetzt schon recht herzlich!

Für die Beantwortung der Frage danken wir
Herrn Prof. Dr. Meyer
Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen

Antwort: Zum Vorhofseptumdefekt vom Foramen secundum-Typ kann folgendes gesagt werden:

1. Da der Defekt einen Durchmesser von 5 - 6 mm hat, sollte der Links-/Rechts-Shunt > 30 - 40 % des Systemflusses sein. In dieser Größenordnung werden die Defekte weltweit verschlossen, weil auf lange Sicht Veränderungen im Lungengefäßbett und Vergrößerungen der Vorhöfe eintreten. Die Konsequenzen sind Lungenhochdruck und Verlust des Sinusrhythmus.

2. Ein Occluderverschluss bietet sich hier wegen der zentralen Lage des Defektes an. Die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme bei der Einbringung des Occluders auftreten, ist sehr gering. Die Occluder werden überhäutet und können jetzt ein knappes Jahrzehnt beurteilt werden. Sie haben in der Regel keine Nachteile.

3. Alternativ kann ein operativer Verschluss vorgenommen werden, dessen Früh- und Spätsterblichkeit praktisch Null sind. Der Eingriff ist mit einer Thorakotomie verbunden, die für sich betrachtet in Einzelfällen zu Thoraxverformungen führt.

4. Medikamente müssen langfristig nicht eingenommen werden.

5. Ein natürlicher Verschluss ist bei einem Vorhofseptumdefekt dieses Typs selten nach dem 2. Lebensjahr beobachtet worden; man kann nicht darauf setzen. Über die Langzeitergebnisse des Occluderverschlusses von Vorhofseptumdefekten gibt es keine Informationen, weil die neueren Generationen, von Occludern erst 6-8 Jahre eingebracht werden. Die beobachteten Überhäutungen und das Ausgleichswachstum der gesunden Vorhofscheidewandanteile lassen erwarten, dass die Occluderverschlusstechnik der operativen Maßnahmen im Langzeitverlauf nicht nachstehen wird. 

Für die Operation kann man allerdings sagen, dass ohne einen Fremdkörper der Verschluss vorgenommen werden kann und die Langzeitergebnisse gut sind. Beobachtungszeit ca. 50 Jahre

Aktuell wird der Amplatzer-Occluder verwendet, der selbstzentrierend den Defekt verschließt, kein lösbares Fremdmaterial enthält und seit mehr als 5 Jahren sich weltweit als Methode der Wahl durchgesetzt hat.

Starkes Schwitzen meines Kindes 
14.02.2001

Mein Sohn, 7 Jahre alt, schwitzt im Bett immer stark. Tagsüber ist er aber der nicht schwitzende Typ. Man sagte mir, dass dieses starke schwitzen ein  Zeichen für eine Herzkrankheit sein könnte. Wäre da ein Zusammenhang möglich? Für eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar.

Der Cardiologe:

Schwitzen allein ist ein zu unspezifisches Symptom. Es müssen weitere  Untersuchungen erfolgen, falls Krankheitserscheinungen vorliegen. Sie sollten  mit Ihrem Kinderarzt sprechen.

Letzte Aktualisierung dieser Seite am 24.01.2014