Kardiologische Gemeinschaftspraxis Dr. Hüting, Bad Oeynhausen
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Kardiologische Gemeinschaftspraxis Hüting

Eine Verengung der Nierenarterien (Nierenarterienstenose) kann eine ausgeprägte Erhöhung des Blutdrucks verursachen, die sog. renale Hypertonie. In Frage kommen mehrere Formen, so eine fibröse (aus faserigem Bindegewebe) Einengung in der Jugend oder eine mehr arteriosklerotische Engstellung im fortgeschrittenen Lebensalter.

Eine Denervierung der Nierenarterien, Entfernung symathischer Nervenfasern mit Katheter, wurde zur Blutdrucksenkung versucht. Leider blieb dieser Versuch in großen Studien bisher erfolglos, die kommerzielle Produktion der entsprechenden Katheter wurde großenteils eingestellt. Auf die Erweiterung von Nierenarterienstenosen führt in großen Studien nicht zu einer relevanten Senkung erhöhten Blutdrucks, sollte aber dennoch zur Vermeidung von einseitigen Schrumpfnieren erwogen werden.

Der Fokus der effektiven Behandlung des Bluthochdrucks liegt somit auf der medikamentösen Therapie sowie Verhaltensmaßnahmen. Wichtig sind Stress-Abbau, ein geregelter Lebenswandel, Ausdauersport, Gewichtskontrolle. Häufig ist allerdings Bluthochdruck abhägn

Die Untersuchung der Nierengefäße ist mit Ultraschall, CT oder Kernspinangiographie (MRA) nichtinvasiv möglich. Manchmal muss dennoch zur definitiven Abklärung eine invasive Angiographie durchgeführt werden.

Das folgende Beispiel dokumentiert die Diagnostik einer solchen Nierenarterienstenose mit Kernspinangiographie und arterieller Katheteruntersuchung.

Befundbeispiel:
Ergebnisse der Kernspinangiographie vor und nach Ballondilatation

  • Die linke Niere weist im Bereich oberen Arterie eine unmittelbar im Abgangsbereich (siehe Pfeil) liegende hochgradige Stenose (Engstellung) mit poststenotischer Dilatation (Erweiterung) auf, die von kalktypischen Signalauslöschungen umgeben ist.

  • Der Befund wird im Bild deutlich durch die umgebenden Verkalkungen überschätzt und kann in den Orginalaufnahmen als eine wahrscheinlich 60%ige Stenose eingestuft werden.

  • Eindrucksvoll ist der Befund nach Aufdehnung der Nierenarterie (Ballon-Dilatation).
Gefäßdarstellung vor Erweiterung der Arterie mit einem Ballon. Der Pfeil zeigt die Engstelle der Nierenarterie an.
Die Engstelle der Nierenarterie wird durch einen Pfeil dargestellt.
Abbildungen: Hochgradig eingeengte (stenosierte) Nierenarterie vor Ballondilatation.
(Klick für Detailaufnahme)

 

Beurteilung des Befundes vor der Ballondilatation

Gefäßversorgung beider Nieren mit Verengung der oberen Nierenarterie links (Pfeil). Aufgrund der Kontrastuntersuchung ist eine Relevanz dieser Stenose als wahrscheinlich anzusehen.

Zur Erhärtung der Diagnose und Darstellung der Relevanz der Nierenarterien-Verengung wurde zusätzlich eine Nierenszintigraphie durchgeführt.

 

Die Engstelle der Nierenarterie wurde durch eine Ballon- Erweiterung beseitigt.

Detailaufnahme des betroffenen Arteriensegments nach durchgeführter Erweiterung. Es wird lediglich eine Unschärfe der Arterienwand als Zeichen des Aufreißens der Gefäßwand dargestellt.

Der Blutfluss in dem betroffenen Segment ist jetzt normal.

Abbildungen: Aufgedehnte Nierenarterie nach der Erweiterung mit einem Ballon (Ballondilatation)
(Klick für Detailaufnahme)

Beurteilung des Befundes nach der Ballondilataton

1. Die Arterie ist nach Ballondilatation (Aufdehnung des Gefäßes mit Hilfe eines Ballons) einer Nierenarterienstenose links ausreichend aufgeweitet.
2. Bei bekannter Zweigefäßversorgung der linken Niere ist die Stenose im Bereich der oberen Nierenarterie links nicht mehr vorhanden. Die Nierenarterie besitzt abgangsnah allenfalls noch eine leichte Taillierung, wobei das Gefäß insgesamt relativ kleinkalibrig ist.